Teil 5 der Interviewserie mit dem Plastisch-Ästhetischen Chirurgen aus Nürnberg Dr. med. Jens Baetge zum Thema Faltenbehandlung.
In den letzten Jahren hat sich bei vielen Patienten der Wunsch nach einer möglichst natürlichen und schonenden Faltenbehandlung entwickelt. Eine Eigenfetttherapie ist deshalb in vielen Fällen die Methode der Wahl. Dafür wird körpereigenes Fett zur Faltenunterspritzung verwendet. Die Behandlung zeichnet sich durch eine besonders hohe Verträglichkeit aus und kann in vielen Fällen dauerhafte Resultate erzielen.
Im letzten Teil unserer 5-teiligen Interviewserie mit info Medizin erklärt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. med. Jens Baetge worauf es bei diesem Eingriff ankommt.
Die Faltenbehandlung mit Eigenfett gibt es bestimmt schon seit 30 Jahren, das ist also keine vollkommen neue Methode. Allerdings wurde die Behandlung in dieser Zeit deutlich optimiert, sodass sich heute dauerhafte Veränderungen erzielen lassen.
Diese Methode eignet sich besonders zur Behandlung von größeren und tieferen Falten. Im Vergleich zu anderen Methoden ist eine Eigenfettbehandlung jedoch deutlich aufwendiger. Im Vorfeld muss das Fettgewebe an verschiedenen Körperstellen des Patienten entnommen und durch ein spezielles Verfahren aufbereitet werden. Erst danach kann das Fettgewebe zur Faltenunterfütterung verwendet werden. Das Fett wird vorzugsweise aus den Fettdepots entnommen, die der Patient als störend empfindet. Bis das Eigenfett vollständig mit dem Gewebe verwachsen ist, können jedoch bis zu zwei Monate vergehen. In dieser Zeit muss das Fett mit den Blutgefäßen verwachsen. Geschieht dies nicht, werden große Teile des Fettgewebes wieder abgebaut und die Behandlung muss wiederholt werden.
Bei einer Faltenbehandlung mit Eigenfett ist mit einem verhältnismäßig großen Aufwand im Vergleich zu anderen Methoden der Faltenbehandlung, zu rechnen. Ebenso besteht das Risiko das große Teile des Fettgewebes nicht anwachsen und vom Körper wieder abgebaut werden. Viele Patienten entscheiden sich deshalb für eine Behandlung mit Hyaluronsäure, Botulinum oder Hydroplaxit. Eine Eigenfettbehandlung zur Volumentherapie in Kombination mit einem Facelift erzielt jedoch beste Erfolge. In diesem Fall ist eine Eigenfettbehandlung die perfekte Methode um Falten dauerhaft vorzubeugen.
Ja, das ist in vielen Fällen sogar empfehlenswert. Durch die Kombination von Hyaluronsäure und Botulinumtoxin können bestimmte Falten besonders gut behandelt werden. Allerdings ist eine Kombination eines dieser Präparate mit Eigenfett nur bedingt zu empfehlen. Eigenfett eignet sich allerdings optimal um operative Faltenbehandlungsmethoden, wie beispielsweise ein Facelift, zu ergänzen.
Bei einer Fillerbehandlung mit Hyaluronsäure sind die Ergebnisse sofort zu sehen. Bei einer Behandlung mit Botulinum entfaltet sich die vollständige Wirkung nach etwa fünf bis zehn Tagen. Da beim Liquid LIfting körpereigene Prozesse stimuliert werden, ist hier erst nach sechs bis acht Wochen mit einer Veränderung zu rechnen. Bei der Eigenfetttherapie dauert es in etwa sechs Wochen, bis das Fettgewebe vollständig und dauerhaft eingewachsen ist.
Im Anschluss an ein intensives Beratungsgespräch können meine Patienten eine ambulante Behandlung mit Hyaluronsäure oder Botulinum bekommen. Faltenbehandlungen mit Eigenfett oder andere operative Methoden, wie beispielsweise ein Facelift, können jedoch nur stationär durchgeführt werden.
Ein intensives Beratungsgespräch und gutes Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt ist meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung für ein zufriedenstellendes Behandlungsergebnis. Der Patient muss sich bei seinem Arzt gut aufgehoben fühlen, seine Wünsche äußern und miteinbringen dürfen und Vertrauen in die Fähigkeiten des Arztes haben.
Wir in der Nürnberger Klinik legen sehr viel Wert auf die intensive Patientenberatung und die individuelle Abstimmung der einzelnen Therapien auf den Patientenwunsch. Oftmals empfiehlt es sich nach und nach kleine Veränderungen vornzunehmen bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Deshalb sollte die Behandlung immer im Sinne eines Behandlungsprogramms ablaufen, das in mehreren Schritten erfolgt.
Jede Behandlung birgt gewisse Risiken. Aber gerade Faltenbehandlungen mit Botulinum, Hyaluronsäure, Eigenfett und das Liquid Lifting zählen zu den risikoärmsten Behandlungen.
Wie ich das eben schon gesagt habe, ist die Beratung vor der Behandlung sehr wichtig. Aber auch die Nachkontrolle muss stets mit höchster Sorgfalt erfolgen. Nach einer Behandlung vereinbaren wir mit unseren Patienten bereits nach 14 Tagen einen Kontrolltermin um das Ergebnis zu kontrollieren und mögliche Fragen des Patienten zu beantworten.
Alle Methoden bis auf die Eigenfettbehandlung sind zeitlich limitiert. Das bedeutet, dass der Körper den Stoff, beispielsweise Hyaluronsäure oder Botulinumtoxin, nach einer gewissen Zeit selbstständig abbaut. Hyaluronsäure lässt sich zudem mit dem sogenannten Enzym Hyaluronidase auflösen, sodass die Behandlung ganz einfach rückgängig gemacht werden kann. Durch eine entsprechend ausführliche und genaue Beratung und Ausarbeitung des Behandlungsplans sollte die Gefahr eines unzureichenden Ergebnisses deutlich minimiert werden. Man kann die Behandlung aber auch in einzelnen kleinen Schritten durchführen lassen um selbst zu entscheiden, wann das optimale Ergebnis erreicht ist.
Teil 5: Faltenbehandlung mit Eigenfett
Teil 5 der Interviewserie mit dem Plastisch-Ästhetischen Chirurgen...
Teil 4: Faltenbehandlung mit Liquid Lifting
Teil 4 der Interviewserie mit dem Plastisch-Ästhetischen Chirurgen...
Teil 3: Faltenbehandlung mit Botox (Botulinumtoxin)
Teil 3 der Interviewserie mit dem Plastisch-Ästhetischen Chirurgen...
Teil 2: Faltenbehandlungen mit Hyaluronsäurefiller
Teil 2 der Interviewserie mit dem Plastisch-Ästhetischen Chirurgen...
Teil 1: Möglichkeiten der minimalinvasiven Faltenbehandlung
Teil 1 der Interviewserie mit dem Plastisch-Ästhetischen Chirurgen...
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