Experteninterviews
2014-02-17

Warzen dauerhaft loswerden: Möglichkeiten der modernen Dermatologie

Sehnen wir uns in den kalten Wintermonaten nach ein wenig Sommerfeeling ist das Hallenbad ein beliebtes Ausflugsziel. Leider lauern gerade im feucht-warmen Schwimmbadklima Erreger, die kleinen und großen Wasserratten häufig unliebsame Mitbringsel bescheren: Warzen. Sie sind eigentlich harmlos, können sich aber negativ auf unser Äußeres und unser Wohlbefinden auswirken. Besonders an sichtbaren Hautpartien, empfinden die meisten Menschen Warzen als störend. Dabei haben wir kaum Einfluss auf ihre Entstehung.

Die meisten Warzenarten verdanken wir übrigens nicht Erregern, die wir z.B. im Schwimmbad einfangen. Wenn wir die gutartigen Hautveränderungen loswerden möchten, hilft der Gang zum Dermatologen. Mit modernen Behandlungsmethoden können Warzen in den meisten Fällen entfernt werden, ohne dass Narben zurückbleiben. Dr. med. Ute Gleichmann, Hautärztin mit Praxis in Bad Oeynhausen, informiert über die unterschiedlichen Warzenarten und die Behandlungsmethoden bei Warzen.

Warzen sind keine Seltenheit

Warzen sind ein weitverbreitetes Phänomen. Fast jeder ist mindestens einmal in seinem Leben von den gutartigen Hautanhängseln betroffen. Dabei sind die sogenannten Dornwarzen, die sich oft an den Fußsohlen oder unter den Zehen ausbreiten, eine der häufigsten Warzenarten. Sie wachsen nach innen und werden durch Schmierinfektionen, bei denen humane Papillomviren durch kleinste Hautrisse in die Haut eintreten, ausgelöst. Die Erreger werden zum Beispiel beim Schwimmbadbesuch übertragen.

Alterswarzen zeichnen sich durch ihre dunkle Pigmentierung aus. Diese Hornhautwucherungen treten meist erst nach dem 40. Lebensjahr auf, die Ursache ihrer Entstehung ist unbekannt. Auch wenn Alterswarzen gutartig sind, sollte bei neu auftretenden Hautveränderungen immer ein Dermatologe konsultiert werden. Nur ein Fachmann kann feststellen, ob die vermeintliche Alterswarze kein Hautkrebsherd ist.

Auch Stielwarzen sind keine Warzen im engeren Sinne, da sie nicht durch Viren ausgelöst werden. Diese gutartigen Hautveränderungen werden auch als “Fibrome” bezeichnet. Sie sind etwa stecknadelkopf- bis erbsengroß und befinden sich häufig an Augenlidern, Hals, Leistengegend und unter den Achselhöhlen.

Warzen an den Fingern

Bei Dellwarzen handelt es sich um Hautwucherungen mit glatter, glänzender Oberfläche, die typischerweise in der Mitte eine Einbuchtung haben. Auch diese Warzen werden durch Viren verursacht. Diese Wärzchen treten in der Regel bei Kindern auf.  

Verschiedene Therapiemöglichkeiten gegen Warzen

Unterschiedliche Therapieformen werden zur Entfernung von Warzen eingesetzt. Nicht-chirurgische Maßnahmen wie Vereisung kommen ebenso zum Einsatz wie das laserchirurgische Ausschneiden (Laserbehandlung) oder das konventionell-chirurgische Ausschaben.

Bei der Vereisung werden die unerwünschten Hautveränderungen mit flüssigem Stickstoff behandelt, der auf -196 Grad Celsius heruntergekühlt wurde. Durch die extreme Kälte werden Viren abgetötet. Das überschüssige Gewebe fällt nach wenigen Sitzungen von selbst ab.

Darüber hinaus hat sich auch die Photodynamische Therapie (PDT) zur Behandlung von Warzen bewährt. Dabei werden zunächst veränderte Zellen mit einer Substanz behandelt, die sie lichtempfindlicher macht. Anschließend werden sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt, was zu einem Absterben der veränderten Zellen führt. Da bei dieser Therapieform das betroffene Hautareal gezielt behandelt wird und sich das ultraviolette Licht nur auf die Hautveränderungen auswirkt, bleibt die gesunde umliegende Haut bei der PDT unbeeinträchtigt.

Schließlich besteht bei störenden Warzen auch die Möglichkeit der chirurgischen Entfernung. Dabei werden die gutartigen Hautveränderungen sehr selten konventionell- zumeist laserchirurgisch aus der Haut geschnitten. Die dabei entstehenden Narben sind meist unauffällig, wenn der Eingriff von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird.

Zuerst der individuelle Befund, dann die Therapie

Welcher Methode der Vorzug gegeben werden sollte, ist allerdings auch vom individuellen Hautbild sowie der Ausprägung der Warzen abhängig. Im Gespräch mit dem Dermatologen Ihres Vertrauens lässt sich so die ideale Behandlungsmethode ermitteln.

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Frau Dr. Ute Gleichmann ist Hautärztin in Bad Oeynhausen. Erfahren Sie mehr über ihr Leistungsspektrum auf Ihrer Website:

www.dr-utegleichmann.de