Wer sich auf die Suche nach einem Kieferorthopäden begibt, sieht sich mit einer verwirrenden Vielfalt von Zahnärzten konfrontiert, die kieferorthopädische Leistungen anbieten. Eine wahre Flut unterschiedlichster Qualifikationsbezeichnungen, die fachliche Kompetenz zu vermitteln scheinen, hinterlässt den Laien oft ratlos. Von „Master of Science”, Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt, „Kompetenzzentrum” oder schlicht Fachzahnarzt ist da die Rede. Doch es lohnt sich, etwas genauer hinzuschauen, denn nicht jeder Titel hält, was er zunächst verspricht.
Was diese Titel über die Kompetenz eines Zahnarztes aussagen und worauf man bei der Auswahl eines Kieferorthopäden achten sollte, erläutert Frau Dr. Katalin Schmidmer. Die renommierte Expertin ist Fachzahnärztin für Kieferorthopädie in München, wo sie seit 2002 eine eigene Praxis leitet.
Ein Kieferorthopäde bzw. eine Kieferorthopädin ist für die Erkennung, Vorbeugung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen zuständig. Bei einer kieferorthopädischen Behandlung geht es aber nicht nur um ästhetische Korrekturen, sondern auch um relevante Aspekte für die Zahngesundheit des Patienten. Werden Fehlstellungen nicht fachgerecht behandelt, kann dies zur Schädigung oder gar Verlust von Zähnen führen.
Das ist nicht ganz einfach, denn der Laie kann meist nicht beurteilen, was sich hinter den verschiedenen Qualifikationsbezeichnungen verbirgt. Er geht davon aus, dass diese oft wohlklingenden Titel automatisch für fachliche Kompetenz stehen. Leider ist dies nicht der Fall. In Deutschland ist jeder Allgemein-Zahnarzt berechtigt, kieferorthopädische Behandlungen anzubieten und durchzuführen. Die Bezeichnung „Kieferorthopäde” oder „Kieferorthopädin” dürfen allerdings nur Fachzahnärzte führen, die eine vierjährige Zusatzausbildung auf diesem hoch komplexen Gebiet erworben haben. Nur der Titel „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie” oder kurz – „Kieferorthopäde” – gibt dem Patienten die Sicherheit, dass er eine fachgerechte kieferorthopädische Behandlung erhält. Die vierjährige zusätzliche Fachzahnarztausbildung lässt erahnen, um welche komplexen Zusammenhänge es geht und wie umfangreich das für die Behandlung benötige Fachwissen ist.
Ursächlich dafür sind die zahllose Möglichkeiten eines Zahnarztes sich fortzubilden. Gerade auf dem privaten Sektor hat sich eine regelrechte kommerzielle „Fortbildungsindustrie” entwickelt, die eine wahre Titelflut hervorbringt. Ein schönes Beispiel ist der „Master of Science”. Der Laie verbindet mit dieser Bezeichnung hohe fachliche Kompetenz. Tatsächlich beruht dieser Titel auf einem nebenberuflichen Lehrgang, der bestenfalls theoretisches Basiswissen in der Materie vermittelt. Das in solchen Lehrgängen erworbene Fachwissen ist in keiner Weise mit dem eines ausgebildeten Kieferorthopäden vergleichbar. Es reicht in keinem Fall aus, um eine Facharztprüfung vor der Zahnärztekammer zu bestehen. Auch die Benennung von Tätigkeitsschwerpunkten garantiert dem Patienten keine fachliche Kompetenz. Jeder Allgemein-Zahnarzt kann nach eigenem Ermessen einen Tätigkeitsschwerpunkt festlegen und ihn bei der Zahnärztekammer anmelden. Er muss aber keinen Nachweis für sein Fachwissen auf diesem Gebiet in Form einer Prüfung durch die Zahnärztekammer erbringen.
Eindeutiger Verlierer dieses Verwirrspiels ist der Patient – denn er erhält nicht die qualitativ hochwertige Behandlung für sich und/oder seine Kinder, die Voraussetzung für ein gutes Ergebnis ist. Natürlich bringt das auch den Ruf aller ausgebildeten Kieferorthopäden in Misskredit.
Wie in jedem medizinischen Beruf ist auch menschliche und soziale Kompetenz gefragt. Als Kieferorthopäde hat man viel mit Kindern zu tun. Es erfordert viel Verständnis, Geduld und Einfühlungsvermögen, Kindern und Jugendlichen die oft verhasste Zahnspange schmackhaft zu machen. Ich betrachte sie als kleine Persönlichkeiten, deren Ängste und Bedenken ernst genommen werden müssen.
Vielen Dank für die hilfreichen Informationen, Frau Dr. Schmidmer.
Von Beginn bis zum erfolgreichen Abschluss einer kieferorthopädischen Behandlung vergehen meist mehrere Jahre. Damit es nicht während einer laufenden Behandlung zu Zweifeln über die Behandlungsmethoden oder die fachliche Kompetenz des Kieferorthopäden kommt, rät info Medizin schon während der Suche nach einem Kieferorthopäden die angegebenen Qualifikationen kritisch zu hinterfragen. Bei Einwänden während der laufenden Behandlung ist es ratsam sich eine zweite Meinung einzuholen.
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Erfahren Sie hier mehr über Dr. Katalin Schmidmer und ihre kieferorthopädische Praxis in München: www.kieferorthopaede-muenchen.com
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