Hornzipfel – eine warzenartige Hautveränderung zwischen Eichel und Penis, an der viele Männer leiden, sogar ohne es zu wissen. Aus Schamgefühlen wird nicht drüber gesprochen, geschweige denn ein Arzt konsultiert. Die Folge: Zahlreiche Männer fühlen sich im Alltag und vor allem in ihrem Sexualleben beeinträchtigt. Und das, obwohl es bereits Behandlungsmöglichkeiten gibt!
Frank Schmidberger möchte in diesem Interview über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Hornzipfeln aufklären und so ein besseres Bewusstsein für oftmals todgeschwiegene "Krankheitsbilder" schaffen.
"Hornzipfel" oder lateinisch Hirsuties papillaris penis oder Hirsuties papillaris coronae glandis (von lat. hirsutus rau, papilla „Warze“, Corona glandis „Eichelkrone“) bezeichnen eine Reihe weißlicher, hautfarbener oder rötlicher Papeln bzw. warzenartiger Bildungen, die am männlichen Glied auftreten können. Sie machen sich in den meisten Fällen am Eichelrand oder dem Vorhautbändchen bemerkbar.
Bei „Hornzipfeln“ handelt es sich um einen harmlosen Atavismus, das heißt, um ein Auftreten von überholten anatomischen Merkmalen und nicht um eine ansteckende Krankheit. Unter Hornzipfeln versteht man demnach weder Warzen, noch eine sexuell übertragbare Erkrankung. Zudem treten bei Hornzipfeln keine Symptome einer anderen Krankheit auf, Hornzipfel können auch nicht durch mangelnde Hygiene hervorgerufen werden.
In Mitteleuropa sind Hornzipfel bei etwa 10–20 Prozent der Männer in wechselnder Ausprägung zu finden.
Zum einen empfinden viele Männer den Hornzipfel als unschön und ihr Aussehen ist ihnen schlichtweg peinlich. Zum anderen taugt dieses Thema weder für Gespräche am Kaffeetisch noch für den Stammtisch.
Hornzipfel können mehr oder weniger ausgeprägt auftreten. Sie haben die unangenehme Eigenschaft, sich bei einer Erektion zu vergrößern, sodass sie beim Geschlechtsverkehr noch auffälliger (teils wie ein Strahlenkranz) erscheinen. Bei entsprechend negativen Erlebnissen oder bei vermehrter Ausprägung entsteht bei den Betroffenen oftmals ein großer Leidensdruck. Zu Beginn einer neuen Beziehung ist es zudem häufig problematisch, der neuen Partnerin oder dem neuen Partner erklären zu müssen, dass Hornzipfel keine Krankheit sind und dass keine Ansteckungsgefahr besteht.
Hornzipfel können mit einem CO2-Laser entfernt werden. Dabei wird das Gewebe verdampft, was dazu führt, dass die behandelte Hautpartie direkt nach der Behandlung von einer Kruste bedeckt ist. Nach 7 bis 14 Tagen fällt diese dann von selbst ab.
Verletzungen an der Haut der Eichel verheilen in der Regel sehr schnell. Die Entfernung der Hornzipfel mit dem CO2-Laser hinterlässt deshalb im Allgemeinen auch keine Narben.
Es gibt Befunde, bei denen der Patient im vornherein von mehreren (zumindest 2) Sitzungen ausgehen muss. Oftmals oder meistens ist jedoch nur eine Sitzung erforderlich. Das ist letztendlich aber auch vom ästhetischen Empfinden des Betroffenen abhängig.
Obwohl Hornzipfel genetisch bedingt auftreten, ist es erstaunlich, dass nach der Entfernung mit dem CO2-Laser ein erneutes Wachstum bis auf sehr, sehr seltene Ausnahmen nicht festgestellt werden kann. Bei mir in der Praxis ist das nur 3 Mal vorgekommen. Bei diesen Patienten sind nach mehreren Jahren vereinzelte Hornzipfel gewachsen, die sich aber ebenso unproblematisch wieder entfernen ließen.
In unserer Klinik wird das zu behandelnde Areal entweder mit einer lokal betäubenden Salbe unempfindlich gemacht oder es wird eine Lokal-/ Regionalanästhesie mit einer sehr feinen Nadel im Bereich der schmerzunempfindlichen Penisbasis injiziert.
Bei der Creme ist eine mindestens 1-stündige Einwirk-/ Wartezeit erforderlich. Sie führt zu einer Schmerzfreiheit oder Schmerzverminderung, nur in seltenen Fällen wirkt die Salbe/ Creme nicht oder nicht aus reichend. Die Lokalanästhesie (wie bei einer Finger-OP) ist im Allgemeinen ein risikoarmes Verfahren, mit dem Vorteil, dass sie immer und vor allem schnell wirkt. Somit wird eine schmerzfreie Behandlung garantiert.
In 1/3 der Fälle bevorzugen meine Patienten die Creme, in 2/3 der Fälle die Spritze.
Nein. Direkt nach dem Eingriff kann der Patient wieder Wasserlassen, Duschen und sich waschen, auch Sport ist wieder möglich. Solange der Eichelrand noch von einem Schorfanteil bedeckt ist, sollte man allerdings auf Geschlechtsverkehr und öffentliche Bäder verzichten. Zudem sollte die Eichel 4 Wochen lang nach der Laserbehandlung vor Sonne geschützt werden. Das gilt auch für Solariumbesuche.
Da es sich bei Hornzipfeln um keine Krankheit handelt, besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung bzw. Kostenbeteiligung gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse oder der privaten Krankenversicherung.
Die erste Sitzung wird bei uns in der Klinik ab 450 Euro in Rechnung gestellt. Sollte eine weitere Sitzung erforderlich sein, wird diese mit 227,47 Euro (inklusive 19% MwSt.) berechnet.
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