Moderne Zahnimplantate, vom Spezialisten sorgfältig geplant, sind beim Lachen und Kauen nicht mehr von den echten Zähnen zu unterscheiden. Die unterschiedlichen verfügbaren Materialien und Methoden der oralen Implantologie ermöglichen einen präzisen und individuell angepassten Zahnersatz, der in ästhetischer sowie funktioneller Sicht keine Wünsche offen lässt. Der Spezialist und Zahnarzt Dr. Alessandro Riegger beantwortet uns in einem exklusiven info Medizin Interview wichtige Fragen rund um das Thema der oralen Implantologie und schildert uns die verschiedenen Möglichkeiten.
Für eine Implantat-Versorgung sind alle Patienten geeignet, die einen Zahnersatz benötigen. Patienten sollten keine großen allgemeingesundheitlichen Einschränkungen, wie z.B. starke Blutgerinnungsstörungen oder gewisse psychische Erkrankungen aufweisen. Patienten mit anderen Krankheiten, die ärztlich kontrolliert sind, können ebenso mit Zahnimplantaten behandelt werden. Wichtig sind auch ein gut ausgebildeter Kieferknochen und die Bereitschaft zu einer guten Mundhygiene und einer regelmäßigen Nachsorge und Dentalhygiene beim Zahnarzt.
Eine Zahnimplantation wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist damit schmerzlos. Bei Bedarf können bei Angstpatienten zusätzlich zur lokalen Betäubung auch eine Lachgassedierung oder eine Vollnarkose von unserem erfahren Anästhesisten-Team zum Einsatz kommen. Die Patienten spüren von einer Zahnimplantation außer Druck wenig. Die meisten Patienten geben an „es war viel einfacher als erwartet und das Zahn entfernen war deutlich unangenehmer“.
Bei der Insertion eines Zahnimplantates findet eine sanfte Bohrung des Knochens statt und danach das schmerzlose Einbringen einer Schraube in den Knochen. Wir sagen unseren Patienten als Vergleich, dass die Implantation sanfter als eine Zahnextraktion ist. Am Ende des Prozesses, nach der prothetischen Versorgung, zeigen sich die Patienten in der Regel positiv überrascht von der guten Verträglichkeit der OP.
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff sind die Risiken eine mögliche Infektion, Blutungen oder eine Verletzung der regionalen anatomischen Strukturen. Dazu gehört auch der Verlust eines Zahnimplantates aufgrund einer Entzündung des Gewebes um das Implantat herum (Periimplantitis). Unsere langjährige Erfahrung in der Zahnmedizin und unser gut eingespieltes Team werden dafür sorgen, dass Risiken eines chirurgischen Eingriffs minimiert werden.
Die Zahnimplantate bestehen aus Materialien, die zum Körper biologisch-kompatibel sind, wie z.B. Reintitan. Die Biokompatibilität von Titan wurde durch die Veränderung der Oberfläche verbessert. Eine Alternative zu Titan ist Zirkonoxid (Keramik), über welches gerade zurzeit noch viele klinische Untersuchungen laufen und die Weiterentwicklung läuft. Im Moment sind Titanimplantate immer noch der Goldstandard.
Die Integration eines Zahnimplantats dauert im Allgemeinen circa 8 bis 12 Wochen, vergleichbar mit dem Knochenwachstum an anderen Körperstellen.
Aufgrund der Weiterentwicklung der Oberflächen von Implantaten wurde die Heilungsphase beschleunigt. Wir bevorzugen Schweizer Produkte und als Straumann-Anwender warten wir für gewöhnlich circa 4 Wochen. Da die Heilungsphase aber von vielen Faktoren abhängig ist, ist die Messung der Stabilität und Knochenintegration (Implantatsquotient, ISQ) entscheidend. Ab einem ISQ 65 ist die prothetische Versorgung möglich. Die Messung über die Qualität der knöchernen Einheilung unserer Implantate führen wir bei unseren Patienten standardmäßig immer durch.
Es gibt keine besonderen Einschränkungen. Um Wangen oder Lippen nicht zu verletzen, sollte der Patient mit dem Essen warten, bis die Anästhesie nachlässt. Abhängig vom Stoffwechsel des Patienten dauert dies circa 2 Stunden.
Eine gute Mundhygiene und hohe Motivation ist entscheidend für die Langzeitprognose von Zahnimplantaten. Die Zahnimplantate benötigen eine regelmäßige Nachkontrolle durch den Zahnarzt, so wie die eigenen Zähne auch.
Die Schweizer Krankenversicherungen übernehmen in der Regel keine zahnärztlichen Behandlungen. Eine Zahnimplantation wird lediglich im Falle einer nachweisbar angeborenen Krankheit oder einer schweren Erkrankung des Kausystems von der Krankenkasse übernommen. Beim unfallbedingten Verlust eines Zahnes übernimmt die Unfallversicherung die Kosten.
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