Volle Wangen, die unter anderem auch als “Hamsterbäckchen” oder “Pausbacken” bekannt sind, lassen uns oft sehr kindlich oder auch übergewichtig wirken. Das Idealbild eines schönen Gesichtes ist für viele eine schlanke, V-förmige Gesichtsform. Mit dem sogenannten Buccal fat removal (Bichektomie) ist es möglich, das Gesicht durch eine Entfernung überschüssigen Fettgewebes zu verschmälern und so eine V-Form zu erzielen. In unserem exklusiven info Medizin Interview beantwortet die Expertin und Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. med. Barbara Kernt wichtige Fragen rund um die Bichektomie.
Unter einer Bichektomie versteht man die Entfernung des buccalen Fettgewebes. Buccal bedeutet an der Wange. Der Fettkörper wird auch als bichatscher Fettkörper bezeichnet. Dieser ist bei Kindern beziehungsweise Säuglingen sehr stark ausgebildet, weshalb diese pralle Wangen haben. Wenn man dieses Fett entfernt, nennt man das Bichektomie.
Durchgeführt wird dieser Eingriff in örtlicher Betäubung. Bei einer Bichektomie wird innerhalb des Mundes an der Stelle, an der der Fettkörper lokalisiert ist, ein kleiner Schnitt mittels stumpfer Instrumente gesetzt. Anschließend zieht man den Fettkörper heraus. Mit einem elektronischen Instrument werden dann die kleinen Blutgefäße noch verödet, damit später keine Nachblutungen auftreten. Der Schnitt wird wieder mit ein bis zwei Stichen zugenäht. Dabei werden auflösbare Fäden verwendet, damit diese nicht mehr gezogen werden müssen.
Mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen bei einer Bichektomie sind unter anderem Nachblutungen oder Verletzungen von Gesichtsnerven. Die Hauptkomplikation ist, dass man den Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse verletzen kann. Dies kann schließlich zu Problemen bei der Speichelbildung und angeschwollenen Speicheldrüsen führen.
Die Entfernung von einem bichatschen Fettkörper beziehungsweise vom buccalen Wangenfett ist nicht schmerzhaft. Man führt diesen Eingriff unter örtlicher Betäubung durch, sodass der Patient keine Schmerzen hat.
Die Mundregion heilt sehr gut, da die Schleimhaut ein gut durchblutetes Gewebe ist. Die Wunde wird mit selbstauflösenden Fäden verschlossen und die Heilung ist in der Regel nach wenigen Tagen bis hin zu einer Woche abgeschlossen.
Nach einem Buccal fat removal sollte man auf seine Ernährung achten. Beispielsweise Salzbrezeln oder trockenes Gebäck sind zu vermeiden. Anstatt dessen sollte man vorrangig weiche Kost zu sich nehmen, sodass die Fäden in den ersten Tagen nicht herausgerissen werden, die Wunde nicht verletzt wird und sich keine Speisereste in der noch frischen Wunde ansammeln.
Wenn man sich Kinderfotos ansieht, haben wir runde Gesichter und pralle Wangen. Im späteren Alter sinkt das Fett ab und wird etwas weniger. Dadurch werden die Wangen schmaler und die Wangenknochen wirken dazu im Verhältnis höher sowie prominenter. Im Prinzip wird das Gesicht im Wangenbereich deutlich schmäler.
Die Haltbarkeit einer Wangenfettentfernung ist dauerhaft, da das Fett entfernt wurde. Darin liegt auch der absolut kritische Punkt bei dieser Behandlung. Wir sehen sehr häufig Patienten, die vor vielen Jahren eine Bichektomie haben vornehmen lassen und jetzt damit sehr unglücklich sind, da sie schneller altern. Viele Patienten wollen wieder Fett in ihrem Gesicht haben, da der Alterungsprozess mit einem Fettabbau einhergeht. Auch wenn die Haut an den Wangen einfällt, gibt es dort vermehrt Fältchen, da das Stützgewebe unter der Haut fehlt. Wir kennen das von sehr schlanken Menschen, die sehr gerne auch in diesem Bereich früh Falten entwickeln. Deshalb muss man vor jeder Entfernung des buccalen Fettkörpers den Patienten darüber aufklären, dass es gegebenenfalls zu einer schnelleren Alterung kommen kann. Ich sehe nicht selten Patienten, die dann wieder das Fett in ihre Wangen zurückhaben möchten.
Mit einer Fettabsaugung ist es beispielsweise möglich, von außen Fett zu entfernen. Dieser Eingriff empfiehlt sich allerdings nicht in örtlicher Betäubung, sondern in einem kurzen Dämmerschlaf. Auch durch ein Facelift kann ein ähnlicher Effekt erzielt werden.
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