Eine wohlgeformte Brust gilt für viele als der Inbegriff von Weiblichkeit. Viele Frauen, die den Wunsch einer operativen Brustvergrößerung hegen, legen jedoch auf ein besonders natürliches Ergebnis großen Wert. Oft wird sich daher für eine Brustaugmentation mit Eigenfett entschieden. Doch wer ist eigentlich für diese Operationsmethode geeignet und welche weiteren Vor- oder auch Nachteile bringt diese mit sich?
Dr. med. Marc Weihrauch ist Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und Leiter seiner eigenen Praxis in Karlsruhe. Er hat bereits zahlreiche Brustvergrößerungen mittels Eigenfett durchgeführt und verfügt daher über ein weitreichendes Fachwissen.
In unserem Interview beantwortet uns Herr Dr. Weihrauch häufig gestellte Fragen zur Brustvergrößerung mit Eigenfett.
Neben der Möglichkeit die weibliche Brust mit einem Silikonimplantat zu vergrößern, gibt es auch die Möglichkeit des Lipotransfers, also der Vergrößerung der Brust durch Einbringen von an anderen Körperstellen abgesaugtem Fettgewebe. So lässt sich z.B. an den typischen Problemstellen, wie Bauch oder Reiterhosen, Fettgewebe schonend entnehmen und danach in die Brust einfüllen, um sie zu vergrößern.
Die Resultate sind absolut natürlich. Es wird körpereigenes Gewebe und kein Fremdkörper eingebracht. Nach Einheilung und Erreichen der gewünschten Brustgröße sind weitere Eingriffe nicht notwendig. Leider muss man im Gegensatz dazu bei einem Silikonimplantat nach ca. 15 Jahren mit einem Wechseleingriff rechnen. Die Risiken einer Implantatvergrößerung sind insgesamt größer und die Resultate immer etwas unnatürlicher. Ein Brustimplantat ist im Gegensatz zum Fettgewebe immer tastbar, eventuell auch sichtbar. Das Einbringen des Implantates hinterlässt außerdem immer eine Narbe.
Die Brustvergrößerung mit körpereigenem Fettgewebe setzt voraus, dass genügend Fettgewebe vorhanden ist. In der Regel lässt sich auch bei schlanken Frauen die Brust mittels Fettgewebe vergrößern. Die realisierbare Vergrößerung hinkt dann natürlich den Möglichkeiten der Vergrößerung mittels Implantats hinterher.
Realistisch ist eine Vergrößerung von einer halben bis eine Körbchengröße pro Eingriff. Viele Frauen wünschen deshalb zwei Eingriffe, die im Abstand von ca. 6 Monaten durchgeführt werden können.
Das finale Resultat liegt nach ca. 3 Monaten vor. Das heißt, in den ersten Wochen bauen sich ca. 20 - 30% des eingebrachten Fettgewebes wieder ab. Was nach drei Monaten geblieben ist, verändert sich üblicherweise nur, wenn stärkere Gewichtsschwankungen eintreten.
Die Brustvergrößerung mit Eigenfett wird meist ambulant durchgeführt. Bei gesunden Patientinnen sind keine speziellen Vorbereitungen notwendig. Die OP wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert ca. 1,5 - 2 Stunden. Nach dem Eingriff kann die Patientin in Begleitung nachhause gehen. An den Entnahmestellen muss eine Kompressionshose oder Ähnliches für ca. 4 - 6 Wochen getragen werden. Körperliche Schonung ist in dieser Zeit ebenfalls zu empfehlen. Der berufliche Ausfall beträgt je nach Belastung etwa 5 - 10 Tage.
Jede Operation, auch ein Lipotransfer, birgt Risiken, die im Vorfeld mit der Patientin ausführlich besprochen und erklärt werden. Die Risiken sind insgesamt, vor allem im Vergleich zur Vergrößerung durch ein Silikonimplantat, gering.
Schmerzen liegen vor allem an den abgesaugten Arealen vor und fühlen sich in den ersten Tagen wie ein Muskelkater an. An der Brust sind die Schmerzen meist vernachlässigbar gering.
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