Taubheitsgefühle in den Fingern und Schmerzen in der Hand, die bis in den Arm übergehen, können erste Symptome eines sogenannten Karpaltunnelsyndroms sein. Dieser Engpass im Handgelenk kann auf Dauer bleibende Beeinträchtigungen hervorrufen.
Behandlungen
Wer ist betroffen? | Männer und Frauen, vor allem Frauen zwischen 40 und 60 Jahren |
Symptome | Kribbeln in Fingern, Schmerzen in der Hand (kann bis in den Arm strahlen) |
Behandlungsmethode | Konservativ oder operativ |
Behandlungsdauer | Je nach Behandlungsmethode, operativ ca. 20-30 Min. |
Anästhesie | Lokalanästhesie |
Klinikaufenthalt | Ambulant |
Kosten | Werden i.d.R. von Krankenkassen übernommen |
Unter einem Karpaltunnelsyndrom versteht man ein Taubheitsgefühle in den Fingern, das bis in den Arm übergehen kann. Betroffene klagen häufig über zusätzliche Schmerzen in der Hand, die durch die Einengung des sogenannten Medianus-Nervs ausgelöst werden.
Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung, darunter vor allem Frauen zwischen 40 und 60, sind vom Karpaltunnelsyndrom betroffen. Dabei handelt es sich um einen Symptomkomplex, der durch die Einengung des sogenannten Medianus-Nervs ausgelöst wird.
Der Karpalkanal befindet sich im Bereich des Handgelenks und wird vom Handwurzelknochen sowie vom Karpalband begrenzt. Ist aufgrund einer Schwellung oder einer Veränderung der knöchernen Struktur, beispielsweise infolge eines Bruchs, der Kanal zu eng, wird ein verstärkter Druck auf den Medianus-Nerv ausgeübt. Dieser ist für das Gefühl in Daumen, Zeigefinger und einem Teil des Mittelfingers verantwortlich, außerdem hat er eine Steuerungsfunktion bei bestimmten Bewegungen der Hand inne.
Ist der Nerv eingeklemmt, geht das vor allem mit Taubheitsgefühlen sowie Schmerzen beim Greifen einher. Welche Ursachen das Karpaltunnelsyndrom hat, welche Symptome typisch sind, wann der Gang zum Arzt sinnvoll ist und welche Behandlungsmethoden bei Karpaltunnelsyndrom Linderung bringen, können Sie auf dieser Seite nachlesen.
Abb.: Schematische Darstellung des Karpaltunnelsyndroms
Kribbelnde oder kaum spürbare Hände, vor allem in der Nacht, können ein erstes Anzeichen dafür sein, dass ein Karpaltunnelsyndrom vorliegt. Grund für diese Symptome ist oft die Tatsache, dass der Karpaltunnel zu eng ist im Verhältnis zu dem Raum, den die darin enthaltenen Strukturen benötigen würden. Ein erhöhter Druck innerhalb des Karpaltunnels und damit auf den Nerv und die ihn versorgenden Blutgefäße ist die Folge. Ist die Versorgung des Medianus-Nervs mit Nährstoffen und Sauerstoff über einen längeren Zeitraum gestört, kann das bleibende Auswirkungen auf seine Funktionen haben.
Umso wichtiger ist es, bei einem Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom zeitnah einen Arzt aufzusuchen. Mit Hilfe konservativer oder operativer Therapien lassen sich die Ursachen des Karpaltunnelsyndroms beseitigen bzw. dessen Auswirkungen mindern.
Das Karpaltunnelsyndrom wird von einem zu hohen Druck im Karpaltunnel verursacht. Dieser befindet sich im Bereich des Handgelenks und beherbergt sowohl den Medianus-Nerv als auch verschiedene Sehnen.
Die Ursache des Karpaltunnelsyndroms ist in manchen Fällen eine mechanische Veränderung, die ihrerseits durch unterschiedliche Ursachen bedingt sein kann. So können zum Beispiel geschwollene Sehnenscheiden, wie sie bei starker Belastung der Handgelenke oder in der Schwangerschaft oft auftauchen, der Grund für die Verengung des Karpaltunnels sein.
Auch Brüche können das Syndrom zur Folge haben, wenn sie mit einer Veränderung der knöchernen Strukturen verbunden sind.
Schließlich sind Handgelenksarthrosen weitere mögliche Verursacher der Erkrankung.
Meist kommt es allerdings dann zur Entstehung eines Karpaltunnelsyndroms, wenn der Karpaltunnel bereits sehr eng angelegt ist, so bei bestimmten angeborenen Varianten des Handwurzelknochens. Schon leichte zusätzliche Belastungen des Handgelenks, zum Beispiel, wenn dieses stark umgeknickt wird, können dann das Karpaltunnelsyndrom auslösen bzw. verstärken. "In vielen Fällen lässt sich die Ursache des Karpaltunnelsyndroms nicht eindeutig feststellen", erklärt Dr. med. Christopher Wachsmuth, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und ausgebildeter Handchirurg in Leipzig.
Wenn Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger oft einschlafen, kribbeln und schmerzen, sind das typische Anzeichen eines Karpaltunnelsyndroms im Anfangsstadium. Das Kribbeln in den Fingern lässt allerdings häufig innerhalb kurzer Zeit von selbst nach. Die Schmerzen können bis in den Arm ausstrahlen. Häufig treten die Beschwerden in der Nacht auf, da viele Menschen nachts ihre Handgelenke anwinkeln. Auch bei Tätigkeiten wie dem Fahrradfahren oder Telefonieren kann es aufgrund der Handhaltung zu Beschwerden kommen.
Ist das Karpaltunnelsyndrom bereits weiter fortgeschritten, kann es zu permanenten Missempfindungen, bleibenden Schmerzen sowie zu Empfindungen wie bei einem elektrischen Schlag kommen. Diese treten vor allem bei Greifbewegungen auf. In späteren Stadien ist der Nervus medianus stark angegriffen, die Feinmotorik ist stark eingeschränkt, Daumen bis Mittelfinger gefühllos. Der Daumenballen bildet sich zurück, sodass durch den Daumen keine Kraft ausgeübt werden kann, wie es bei Greifbewegungen nötig ist.
Bei einem leicht ausgeprägten Karpaltunnelsyndrom kann bereits die Stabilisierung mit einer Schiene und die zusätzliche Einnahme von entzündungshemmenden Mitteln, wie Kortison, Linderung verschaffen.
Wenn konservative Behandlungsmethoden jedoch keine Besserungen bringen, hilft eine operative Maßnahme, die unter Lokalanästhesie durchgeführt wird. Hierbei wird der Karpaltunnel erweitert, indem das Karpalband gespalten wird. Dank dieser Operation werden Sehnen und vor allem der Medianus-Nerv deutlich entlastet. In der Regel erholt sich der Nerv bereits kurz nach der Operation und eine Linderung tritt ein.
Die Kosten einer Behandlung bei Karpaltunnelsyndrom sind je nach Arzt und Umfang der Behandlung unterschiedlich und werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel übernommen.
Wenn Sie unter einem Karpaltunnelsyndrom leiden, sollten Sie auf jeden Fall zu einem erfahrenen Facharzt für Chirurgie und/oder Handchirurgie gehen, da es auch bei diesem eigentlich kleinen Eingriff auf genaue anatomische Kenntnisse und ein präzises OP-Vorgehen ankommt. Vor der geplanten OP muss eine neurologische Untersuchung durchgeführt werden, u.a. zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit des eingeengten Mittelnervs.
Menschen, die an einem Karpaltunnelsyndrom erkrankt sind, weisen häufig typische Symptome auf, die besonders in der Nacht oder nach dem Aufwachen akut werden. Auch Tätigkeiten, bei denen die Handgelenke angewinkelt bzw. belastet werden, treten die Symptome verstärkt auf.
Beim Karpaltunnelsyndrom sind Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger einer oder beider Hände betroffen. Sie kribbeln, werden taub und schmerzen.
Bleibt die Erkrankung unbehandelt, tritt darüber hinaus eine typische Verflachung des Daumenballens auf. Greifbewegungen sowie die Feinmotorik der betroffenen Finger werden stark eingeschränkt. Außerdem kann es zur Entwicklung chronischer Schmerzen und Missempfindungen kommen. Eine frühzeitige ärztliche Intervention ist bei vorliegendem Karpaltunnelsyndrom wichtig, um bleibende Schäden zu verhindern.
Die Ursache des Karpaltunnelsyndroms liegt in der Einengung des Medianus-Nervs, der durch den im Handgelenk befindlichen Karpaltunnel verläuft und für die Empfindung der ersten drei Finger sowie für bestimmte Bewegungen verantwortlich ist. Wird dieser Nerv eingeklemmt, kann er seine Funktion nicht mehr ausüben. Für die Entstehung des Karpaltunnelsyndroms können sowohl mechanische Veränderung, zum Beispiel durch geschwollene Sehnenscheiden in der Schwangerschaft oder infolge eines komplizierten Bruchs und einer Veränderung des knöchernen Gelenks, verantwortlich sein als auch ein anlagebedingt enger Karpaltunnel.
Das Karpaltunnelsyndrom wird durch die Einquetschung des Medianus-Nervs ausgelöst. Verantwortlich dafür ist ein zu enger Karpaltunnel.
Dieser kann mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs geweitet werden. Dabei wird das Karpalband, das den Karpaltunnel nach einer Seite hin begrenzt, gespalten, was eine Entlastung des Medianus-Nervs zur Folge hat. Da das Karpaltunnelsyndrom die Tendenz hat, sich im Laufe der Jahre zu verschlechtern, ist eine Operation in den meisten Fällen sinnvoll. Andernfalls kann es zu einer bleibenden Schädigung des Nervs und somit zu dauerhaften Funktionseinschränkungen kommen. Ist das Karpaltunnelsyndro nur leicht ausgeprägt, können die Stabilisierung des Handgelenks mit einer Schiene und eine kurzzeitige Kortisonbehandlung eine Linderung der Symptome herbeiführen. Um herauszufinden, welche Therapie individuell am besten geeignet ist, sollten Betroffene einen Spezialisten für Handchirurgie aufsuchen.
In den meisten Fällen tritt das Karpaltunnelsyndrom infolge eines eng angelegten Karpaltunnels auf. Unfälle oder beruflich bedingte Überlastungen des Handgelenks sind lediglich als Auslöser der Erkrankung zu bewerten. Daher ist das Karpaltunnelsyndrom nicht als Berufskrankheit anerkannt. Darüber hinaus kann die Erkrankung – wenn rechtzeitig behandelt – durch eine Operation behoben werden, sodass es nicht zu dauerhaften Einschränkungen kommt.
Bei der modernen OP-Methode ist lediglich ein kleiner Schnitt mit einer Länge von 1,5 bis 2 Zentimetern notwendig. Die daraus resultierenden Narben sind in der Regel wenig auffällig. Bei einer endoskopischen OP ist der Schnitt nur unwesentlich kleiner.
Hier kommt es auf die Art der Tätigkeit an. Leichtere manuelle Tätigkeiten (Büro, Rezeption, Kundenberatung etc.) können in aller Regel nach Abschluss der Wundheilung, also nach ca. 14 Tagen wieder aufgenommen werden.
Bei schwerer körperlicher Tätigkeit (Handwerker, Bau, Landwirtschaft etc.) kann diese aber auch 4 bis 6 Wochen betragen.
Friederike Zimmermann
Chirurgin & Unfallchirurgin in Rottach-Weißach
Zamenhofweg 16
83700 Rottach-Weißach
Dr. med. Christopher Wachsmuth
Plastischer & Ästhetischer Chirurg in Leipzig
Fritz-Seger-Straße 21
04155 Leipzig
die diese Krankheit behandeln:
Friederike Zimmermann
Dr. med. James Völpel
Dr. med. Christopher Wachsmuth
Dr. med. Harald Kuschnir
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