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12Feb

Operation des grauen Stars – Welche Linse ist die richtige?

Bei der Operation des Grauen Stars (Katarakt) wird die getrübte Linse gegen eine Kunstlinse ersetzt. Wem eine derartige Operation bevorsteht, muss sich vorab Gedanken darüber machen, welcher Kunstlinsen-Typ für einen am besten geeignet ist. Mittlerweile halten moderne Augenkliniken eine Vielzahl an hochentwickelten Kunstlinsen bereit, die in der Regel aus Silikonen oder Acrylaten bestehen und mit jeweils spezifischen Eigenschaften aufwarten können. Je nach Bedürfnis und medizinischer Voraussetzung des Patienten wird die Entscheidung für die geeignete Linse zusammen mit dem Arzt  gefällt.

Standardmäßig wird bei der Operation des Grauen Stars eine sogenannte Monofokallinse (auch “Ein-Stärken-Linse” genannt) eingebaut. Diese ermöglicht scharfes Sehen in einer festen Distanz, meist in der Ferne, sodass Personen mit Weitsichtigkeit noch zusätzlich eine Brille zum Lesen benötigen.

Anders sieht es dagegen bei sogenannten Premium-Linsen aus. Bspw. ermöglicht die spezielle Form der Multifokallinse, ähnlich wie eine Gleitsichtbrille, sowohl den Ausgleich von Weit- als auch von Kurzsichtigkeit. Außerdem bietet sie dank des integrierten Blaufilters neben einem besseren Farbensehen einen wichtigen Schutz des gelben Flecks (Makula) bei Personen mit Makulaproblemen.

Wer eine Hornhautverkrümmung (Stabsichtigkeit oder Astigmatismus) von mehr als einer Dioptrie aufweist, kann dank einer sogenannten Torischen Intraokularlinse wieder ohne Brille sehen.

Zusätzlich zu der eigentlich implantierten Kunstlinse kann eine Add-On-Linse eingesetzt werden, die dann Defizite, wie Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Stabsichtigkeit ausgleichen kann. Der Vorteil dieser Linse liegt in der schnellen Verfügbarkeit und in der Möglichkeit, sie jederzeit wieder minimal-invasiv zu entfernen.

Da es bei der Katarakt-Operation um eines der wichtigsten Sinnesorgane des Menschen geht, spielen zwar die eigenen Wünsche und Bedürfnisse bei der Wahl der Linse eine wichtige Rolle, doch ist auch der Faktor der Finanzierung ein wichtiger Punkt. Eine komplette Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse findet nur bei der Standard-Monofokallinse statt. Dagegen werden die Kosten des Einsatzes von Spezial- bzw. Premium-Linsen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und müssen daher vom Patienten selbst getragen werden. Je nach Arzt und Art der Kunstlinse können die zusätzlichen Kosten pro Auge hier zwischen 500€ bis zu 2.000€ stark variieren. Es ist daher wichtig, sich vor der Operation mit seinem Facharzt genauestens abzusprechen, ob und welche Premium-Linse sinnvoll ist.