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21Okt

Schlafapnoe bei Kindern – Mandelentfernung sinnvoll?

Nicht nur Erwachsene schnarchen, Kinder tun es auch. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin geht davon aus, dass etwa 20 Prozent aller Kinder unter Schlafstörungen leiden. Von diesen betroffenen Kindern tritt etwa bei einem Drittel das Schlafapnoe-Syndrom auf. Das Syndrom bewirkt das Aussetzten des Atems sowie heftiges Schnarchen, was zu Atemnot und ständigen Weckreizen führen kann.

Diese nächtlichen Probleme wirken sich auch auf das Alltagsleben aus: Wie sich durch verschiedene Studien gezeigt hat weisen die Kinder gehäuft Aufmerksamkeitsstörungen auf, sie kommen schwer zu Ruhe und sind sehr aktiv, da im Schlaf weniger Sauerstoff aufgenommen wird und sich der Körper somit schlechter erholen kann.

Schlafapnoe bei Kindern

Folgen sind eine verringerte geistige Leistungs- und Disziplinfähigkeit. Professor Christian Poets von der Universität Göttingen hat dementsprechend einen Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und schlechten schulischen Leistungen nachweisen können. Das Risiko schlechte Schulnoten zu bekommen ist für schnarchende Kinder bis zu dreifach höher als bei Altersgenossen mit gesundem Schlafverhalten.

Außerdem kommt es durchaus vor dass Kinder die unter Schlafapnoe leiden fälschlicherweise wegen ihrer Unruhe und Zappeligkeit mit ADHS diagnostiziert und dementsprechend medikamentös behandelt werden. Sabine Scholle, Schlafforscherin empfiehlt: „Zur Abgrenzung von ADHS sollten Kinderärzte fragen, ob die Kinder schnarchen.“ Ist dies der Fall, sollte man sich zur weiteren Behandlung an ein Schlaflabor wenden.

Doch was sind die Ursachen für eine Schlafapnoe? Häufig sind vegrößerte Rachenmandeln bei Kindern der Auslöser. Diese erschweren die nasale Atmung, was dazu führt das die Kinder nachts durch den geöffneten Mund atmen. Eine Studie mit mehr als 450 Kindern hat nun gezeigt, dass eine Mandelentfernung (Adenotonsillektomie) sich sehr positiv auf die Schlafqualität auswirkt, mehr als drei Viertel der Kinder schliefen besser, dementsprechend verbesserten sich auch das Verhalten und die Lebensqualität.

Die Entscheidung für oder gegen eine OP sollte aber nur zusammen mit dem behandelnden Arzt getroffen werden.

Für weitere detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Quellen:

www.medical-tribune.dewww.spiegel.de (1), www.spiegel.de (2)www.aerzteblatt.de