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08Okt

Nach dem PIP-Skandal: Weniger Brust-OPs und schärfere Kontrollen

Knapp ein halbes Jahr nach dem Skandal um die Billig-Implantate des französischen Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP) zeigt sich, dass dieser nicht folgenlos geblieben ist.

Die Brustvergrößerung bleibt zwar nach wie vor die beliebteste aller Schönheitsoperationen, dennoch ist ihr Anteil an den plastisch-ästhetischen Eingriffen nach dem PIP-Skandal gesunken. Hat die Brustvergrößerung im Jahr 2010 noch 29,2 Prozent der Schönheits-OPs bei Frauen ausgemacht, so hat sich die Zahl 2011 auf 23,5 Prozent reduziert. Ob der Rückgang jedoch wirklich nur mit dem Skandal zusammenhängt ist unklar. Es könnten laut der Deutschen Gesellschaft für ästhetisch-plastische Medizin (DGÄPC) auch ganz andere Ursachen vorhanden sein. So ist es denkbar, dass sich das Verhältnis zwischen ästhetischen Eingriffen und minimal-invasiven Behandlungen verschoben hat: Kleinere, nicht-operative Eingriffe, wie bspw. die Vergrößerung der Brust mit Hyaluronsäure, werden immer beliebter.

In politischer Hinsicht wird der PIP-Skandal gewiss Änderungen mit sich bringen. Die europäische Kommission fordert, dass zukünftig Hersteller und ihre Medizinprodukte europaweit strenger und häufiger kontrolliert werden sollen. Während Arzneimittel schon lange strengsten Kontrollen unterzogen werden bevor sie auf den Markt kommen, war dies bei Medizinprodukten, wie bspw. Implantaten, bisher nicht der Fall. Dies soll sich jedoch bald ändern, damit derartige Risiken, wie sie beim PIP-Skandal aufgetreten sind, nicht wieder auftreten können.

Es zeigt sich also: Solange keine einheitlichen Kontrollen für Medizinprodukte eingeführt werden, kann unter anderem die Wahl des richtigen Arztes entscheidend für die Sicherheit der Patientinnen und Patienten sein. Nur ein erfahrener Arzt mit den richtigen Qualifikationen kann die Qualität eines Implantates richtig einschätzen und mögliche Risiken somit deutlich minimieren.

Für weitere detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Quellen:

aerztezeitung.de, spiegel.de und faz.net