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11Jun

Wie Ingwer gegen Krebs hilft

ingwer gegen krebs

Ingwer hemmt Entzündungen und kann Krebszellen bekämpfen

Ingwer gilt schon lange als traditionelles Mittel, dem verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden.

So hat beispielsweise die stark scharfe Komponente der Wurzel allgemein stimulierende Wirkungen auf den menschlichen Organismus. Wer Ingwer-Extrakt trinkt, spürt meist einen kreislaufaktivierenden Effekt. Doch, wie Forscher herausgefunden haben, kann das Naturheilmittel weit mehr als das.

So wurden positive Eigenschaften in der Wirkung sowohl dann nachgewiesen, wenn Ingwerpräparate begleitend zu einer Chemotherapie eingenommen wurden wie auch im direkten Einsatz gegen Krebszellen.

Ingwer als "natürliches Aspirin"

Ingwer gegen Krebs

Gemäß den Erklärungen von Professor Eugen Verspohl, Pharmakologe am Pharmazeutischen Institut der Universität Münster, übt der Scharfstoffanteil des Ingwers eine vergleichbare Wirkung wie Acetylsalicylsäure im menschlichen Organismus aus. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure ist in der Bevölkerung besser als Aspirin oder ASS bekannt.

Es handelt sich also um ein Schmerzmittel, das gleichzeitig entzündungshemmend wirkt und zudem die Blutgerinnung herabsetzt. Darüber hinaus gibt es Ähnlichkeiten mit der Wirkundweise des Medikaments Dimenhydrinat, das üblicher Weise gegen Erbrechen und Übelkeit Anwendung findet. Insbesondere letztere Eigenschaft kommt den Befunden des Wissenschaftlers Verspohl Patienten, die eine Chemo-Behandlung über sich ergehen lassen müssen, zugute. Die  Wissenschaftler der Universität von Rochester (USA) haben dies genauer untersucht, und kamen zu dem Schluss, dass Chemo-Patienten bei gleichzeitiger Verabreichung von Ingwerprodukten unter signifikant geringerer Übelkeit leiden.

Ingwer kann Krebszellen zerstören

Ingwer kann jedoch noch weitaus mehr - dies haben Forscher der University of Michigan (USA) unter Beweis gestellt. So haben Versuche mit Eierstock- und Prostatakrebszellen ergeben, dass Ingwerkonzentrat gezielt Krebszellen abtöten kann. In einem Gemisch aus wuchernden Zellen und gesunden Zellen überlebte in den Experimenten vorwiegend das nicht pathologisch veränderte Gewebe. Darüber hinaus wurden sogar Reaktionen beobachtet, denen zufolge Ingwerextrakt dazu führte, dass Krebszellen benachbarte karzinome Zellen zerstörten. Dieses Phänomen wird in der Wissenschaft als Autophagie bezeichnet.

An Tierversuchen gelang es den Forschern sogar, durch Aufbringung eines Ingwer-Pulvers eine völlige Zerstörung von Prostata-Krebszellen zu bewirken. In diesem Zusammenhang wird der Begriff der Apoptose verwendet, der Selbstzerstörungsprozesse von Zellen beschreibt.

Geringeres Risiko von Nebenwirkungen bei der Krebstherapie?

Diese Erkenntnisse werden von der Wissenschaft deswegen als spektakulär wahrgenommen, weil sie ein Behandlungs-Potential gegen Krebszellen erkennen lassen, das möglicher Weise ohne Nebenwirkungen auskommt. Dadurch könnte die Krebstherapie in Zukunft revolutionäre Verbesserungen erfahren. Denn herkömmliche Behandlungsmethoden sind die Chemo- oder Strahlentherapie. Abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten können unerwünschte Nebenwirkungen dabei den Organismus so stark schädigen, dass sich die Lebensqualität der Betroffenen erheblich mindert.

Der Scharfstoffanteil des Ingwers, dem die hier genannten Wirkungen hauptsächlich zugesprochen werden, besteht chemisch aus sogenannten Gingerolen und Shogaolen. Doch auch ätherische Öle sind in den Extrakten enthalten und werden mit der gesundheitsfördernden Wirkungen des Pflanzensaftes in Zusammenhang gebracht.

Die Erkenntnis, dass Ingwer wohltuende Fähigkeiten besitzt, ist übrigens keineswegs neu. So ist das traditionelle Wissen um Heilwirkungen der Knolle, insbesondere im asiatischen Raum, bereits Jahrtausende alt.