Winterzeit ist Schnupfenzeit - Doch was ist gesünder: Naseputzen oder hochziehen?
Winterzeit ist Schnupfenzeit – Millionen Nasen laufen und triefen in den Wintermonaten; zu verdanken ist dies fiesen Erkältungsviren, welche die Schleimhäute in der Nase befallen und für Schnupfen, Halsweh und Husten sorgen. Der Griff zum Taschentuch und ein beherztes Schnäuzen schaffen erste Abhilfe. Doch wie putze ich mir eigentlich medizinisch bestmöglich verträglich die laufende Nase? Und ist "Hochziehen" vielleicht gesünder, da so die Nebenhöhlen verschont bleiben?
Nicht immer hat man bei einer triefenden Nase ein Taschentuch zur Hand. In diesen Fällen bleibt dann nichts anderes übrig als den Nasenschleim hochzuziehen, was mit einem typischen – leider weniger ästhetischen – Geräusch verbunden ist. Doch genau diese Methode wird von einigen Medizinern empfohlen, denn Hochziehen sei weniger schädlich für die Gesundheit als ein Schnäuzen in ein Taschentuch. Der Grund hierfür: Beim Schnäuzen würden Keine und Schleim in die Nasennebenhöhlen gedrückt, was das Risiko einer Nasennebenhöhlenentzündung vergrößere. Und eine solche verlaufe dann nicht immer so glimpflich wie ein banaler Schnupfen.
Andere Mediziner halten dagegen, dass sich die Nasennebenhöhlen bei einer akuten Erkältung in der Regel mit entzünden, da sie ja zentral in der Nase liegen. Betroffene müssten also ohnehin unter einer sogenannten Sinusitis leiden. Sollten durch das Schnäuzen in ein Taschentuch ein paar zusätzliche Keime in die Nasennebenhöhlen gelangen, sei dies wohl nicht der Auslöser für eine solche Entzündung.
Beim Schnäuzen in ein Taschentuch entsteht ein Luftwirbel im Rachenraum. Durch diesen wird verhindert, dass Keime in die Luftröhre, die tieferen Luftwege und in die Bronchien gelangen können. Zieht man den Schleim hingegen hoch, wird er vom Nasen- in den Rachenraum transportiert. Am Ende wird er dann geschluckt, wobei letztendlich Keime in die Atemwege gelangen können. Wenn es ungünstig läuft, kann sich daraus dann eine Bronchitis entwickeln. Der Großteil der Erreger findet sich nach dem Hochziehen und Schlucken jedoch im Magen wieder. Hier können die viralen Störenfriede keinen Schaden mehr anrichten, denn die Magensäure bereitet ihnen ein schnelles Ende.
In einem Punkt sind sich Mediziner aber einig: beim Schnäuzen sollte man auf Einweg-Papiertaschentücher zurückgreifen. Im Vergleich zu Stofftaschentüchern wird bei Taschentüchern aus Papier das Risiko reduziert, Krankheitserreger zu verbreiten und andere Menschen anzustecken.
Bei der Schnäuz-Technik wird von einigen Ärzten empfohlen, ein Nasenloch zuzuhalten, denn in der Regel ist ein Nasenloch stärker zugeschwollen als das andere. Wenn man beide Nasenlöcher gleichzeitig schnäuzt, wird die verstopfte Seite schlechter gereinigt. Daher ist es wohl sinnvoller, ein Nasenloch beim Schnäuzen zu zuhalten, während man das andere durchbläst.
Mit Nasenduschen existiert noch eine Alternative zu Taschentüchern. Diese können besonders schonend von Schleim befreien. Viren sowie Bakterien werden durch die Nasenspülung fortgewaschen und auch der Schleim kann auf schonende Art und Weise abtransportiert werden. Bei einer massiven Erkältung, bei der die Nase komplett verstopft ist, sind Nasenduschen hingegen nicht geeignet. Manche Personen wenden eine Nasendusche in der Erkältungszeit auch prophylaktisch an, also um Infekten vorzubeugen. Verschiedene Studien konnten belegen, dass Anwender aufgrund dieser Prozedur tatsächlich weniger von Erkältungen geplagt sein können.
Nicht nur bei Schnupfen und Erkältung ist das richtige Naseputzen wichtig, sondern auch bei Heuschnupfen.
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