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07Jul

Vier Schritte, die bei Verdacht auf Lebensmittelintoleranz oder -allergie Klarheit schaffen


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Bauchschmerzen oder Unwohlsein nach dem Essen treten bei fast jeder Person einmal auf. Problematisch wird das in der Regel, wenn die Beschwerden immer wieder auftreten oder gravierende Symptome hinzukommen wie Durchfall, Erbrechen, Hautausschläge, Schwellungen oder Gewichtsverlust. Die Suche nach dem Auslöser von Intoleranzen kann lange andauern. In Eigenregie herauszufinden, auf welche Lebensmittelgruppen man in welcher Form reagiert, kann sich als herausfordernd herausstellen. Mit dem folgenden Vorgehen sollte dieser Prozess einfacher ablaufen.

Schritt 1: Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen eingrenzen, welche Symptome auslösen können
Die Beobachtung der Reaktion (Symptome) auf bestimmte Lebensmittel steht im ersten Schritt im Zentrum. Es kann sinnvoll sein, ein (digitales) Ernährungstagebuch zu führen, in dem die verzehrten Lebensmittel und die auftretenden Beschwerden festgehalten werden. Das kann bei einem Arztbesuch helfen, die Ursachen einzugrenzen, die Diagnose zu beschleunigen und schneller eine passende Behandlung festzulegen.

Mögliche Symptome einer Intoleranz

  • Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
  • Blähungen
  • Durchfall und Verstopfung
  • Vermehrte Darmgeräusche und Gasproduktion
  • Reflux / Sodbrennen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Eventuell: Kopfschmerzen, Hautausschläge und Müdigkeit

Mögliche Symptome einer Allergie

  • Juckreiz und Schwellungen im Mundbereich oder der Augenlider
  • Schnupfen-ähnliche Symptome
  • Probleme im Magen-Darmtrakt: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Blähungen
  • Reaktionen der Haut: Juckreiz, Hautausschläge und Rötungen
  • Atembeschwerden und Asthma
  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Anaphylaktischer Schock

Die Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Daher ist es wichtig, dass immer ein Arzt für die medizinische Diagnose konsultiert wird.


Einen wichtigen Hinweis, ob es sich um eine Allergie oder eine Intoleranz handelt, gibt der Zeitrahmen, in welchem die Symptome sich bemerkbar machen: Allergien werden durch das Immunsystem verursacht, weshalb die Symptome auch zeitnah nach dem Essen auftreten. Im Falle einer Intoleranz werden die Symptome hervorgerufen, weil dem Körper bestimmte Enzyme oder Transportproteine fehlen, um gewisse Bestandteile der Nahrung abzubauen oder aufzunehmen. Somit können die Symptome während des Verdauungsprozesses auch etwas verzögert auftreten - bis zu 24 Stunden nach dem Essen. Der lange Zeitrahmen, in dem bei Intoleranzen Symptome auftreten können, erschwert das Aufspüren der Auslöser zusätzlich. Empfohlen ist, 60-90 Minuten nach jeder Mahlzeit die Symptome zu erfassen und dazu zusätzlich im Laufe des Tages aufkommende Beschwerden mit Zeitangabe hinzuzufügen.

Schritt 2: Ausschließen, dass es eine Lebensmittelallergie ist
Ein einfacher Allergietest beim Hausarzt schafft nun schnell Gewissheit, ob eine Allergie ausgeschlossen werden kann. Der Großteil der Betroffenen, die unter den typischen Symptomen leiden, hat eine gesundheitlich weniger kritische Intoleranz (15-20 % der Bevölkerung). Von Allergien sind weniger Menschen betroffen - nur 3–4 % der Bevölkerung.

Der Test wird dringlich empfohlen, denn wie die Symptom-Tabelle zeigt, können Allergien und Intoleranzen nicht immer allein anhand der Symptome voneinander unterschieden werden. Deshalb tut Abklärung Not, um eine Allergie klar auszuschließen. Das ist wichtig, weil eine Allergie schwerwiegende Gesundheitsauswirkungen haben kann und eine weitere Allergen-Exposition eine intensivere allergische Reaktion nach sich ziehen kann. Bei Allergien und Intoleranzen handelt es sich um zwei sehr unterschiedliche Prozesse, die im Körper ablaufen. Lebensmittelallergien können nicht nur den Verdauungstrakt betreffen, sondern das gesamte Immunsystem beeinflussen. So kann es zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen kommen, dem sogenannten anaphylaktischen Schock. Es ist im zweiten Schritt also wichtig zu verstehen, ob eine Allergie oder Intoleranz vorliegt.

Schritt 3: Gezielte Lebensmittelgruppe vorübergehend weglassen und Symptome erfassen
Bei Intoleranzen ist eine Eliminationsphase sinnvoll, indem für jeweils zwei Wochen verdächtige Lebensmittel oder eine Lebensmittelgruppe konsequent vom Speiseplan verbannt wird. Dies ist nützlich, um zu prüfen, ob die Beschwerden bei Meidung des verdächtigen Nahrungsmittels nicht mehr auftreten. Eine Eliminationsphase von mehr als zwei Wochen Dauer ist nicht empfehlenswert, da es eine spätere medizinische Diagnose erschweren und langfristig zu Mangelernährung führen kann.

Falls die Symptome bei Schritt 3 unverändert weiterbestehen, kann die Lebensmittelgruppe beruhigt wieder in Ihre Ernährung integriert und eine weitere Lebensmittelgruppe für 14 Tage ausgeschlossen werden. Dieses Vorgehen erlaubt ein systematisches Erfassen der Auslöser, ohne in eine Fehlernährung abzugleiten. Schritt 3 sollte also so häufig wiederholt werden, bis eine deutliche Verbesserung der Symptome beobachtet werden kann. Wichtig in diesem Schritt ist, die Abschlussprozesse 14 Tage lang durchzuhalten und sie konsequent und nur mit jeweils einer Lebensmittelgruppe umzusetzen - am besten mit selbst zubereiteten Mahlzeiten, um die Zutaten kontrollieren zu können.

Schritt 4: Wiedereinführung und Toleranzgrenze ermitteln
Wenn die Symptome bei Meidung des verdächtigen Nahrungsmittels nicht mehr auftreten, geht es darum, das Nahrungsmittel wieder in den Ernährungsplan hinzuzufügen - allerdings in kleinen Dosen. Das Ziel der Wiedereinführung ist es, die individuelle Toleranzgrenze für Lebensmittel zu ermitteln. Beschwerden bei Intoleranzen sind dosisabhängig und kleinere Mengen können vom Körper verarbeitet werden. Da viele Komponenten in zahlreichen Lebensmitteln vorkommen, lohnt es sich, die individuell verträgliche Dosis festzustellen, um zu einem entspannteren und beschwerdefreien Leben mit der Intoleranz zu finden.

Zöliakie: der Sonderfall
Einen Spezialfall stellt die Zöliakie dar. Bei Betroffenen führt die Zufuhr von Gluten - auch in sehr kleiner Menge - zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut und zum Abbau der Dünndarmzotten, wodurch sich die Oberfläche des Darms verkleinert. Nährstoffe können dann schlechter aufgenommen werden und stehen dem Körper nicht mehr ausreichend zur Verfügung. Diese Nährstoffdefizite können im Laufe der Erkrankung Mangelerscheinungen - wie z.B. Eisenmangel - und entsprechende Folgen - wie z.B. Blutarmut - auslösen. Im Unterschied zu Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption und Histaminintoleranz, handelt es sich bei der Zöliakie um eine Krankheit, bei welcher eine streng glutenfreie Ernährung ein Leben lang eingehalten werden muss. Bei Verdacht auf Zöliakie ist ein Arzt zu konsultieren.

Tipps und Tricks
Nach der Diagnosestellung sollte sich wieder ein entspannterer Umgang mit der Ernährung einstellen. Weiterhin gilt es im Alltag, die typischen Stolperfallen zu umgehen, wenn es um Einkaufen, Essen und Kochen geht. Diese Tipps helfen dabei:

Beim Einkaufen und Kochen die Zutatenliste der Lebensmittel sowie die Allergen-Hinweise immer durchlesen.

Selbst zubereitete Mahlzeiten, die mit unverarbeiteten Zutaten zubereitet wurden, lassen die beste Kontrolle zu.

Aus reinem Verdacht auf Speisen zu verzichten ist nicht zu empfehlen, weil dies zu einer Fehlernährung führen kann. Der Speiseplan soll so vielseitig wie möglich bleiben.

Im Restaurant oder in der Kantine systematisch nach Intoleranzen fragen.

Allergenfreie Produkte sind nicht automatisch gesünder: Glutenfreies Mehl und laktosefreie Milchprodukte sind Beispiele von gesunden Lebensmitteln. Glutenfreie Kekse und laktosefreies Eis hingegen enthalten immer noch übermäßig viel Zucker und Fett, was sie zu keiner gesunden Wahl macht.

Digitale Helfer können unterstützen: Ob bei der Lebensmittelauswahl, beim Kochen, beim Menüplanen oder beim Dokumentieren der Beschwerden: Apps sind nützliche Helfer im Alltag. Hier sind zwei App-Beispiele, die bei Lebensmittelintoleranzen und -allergien unterstützen:

Uplyfe App: Mit dieser App können Ernährungspläne mit Ausschluss gewisser Nahrungsmittelgruppen schnell erstellt werden. Auch passende Rezepte, Einkaufslisten und Symptomtracking werden hier unterstützt.