Mithilfe einer Haartransplantation lassen sich bei vielen Frauen und Männern überzeugende Ergebnisse erzielen. Wer für die Behandlung geeignet ist und wie diese abläuft, erfahren Sie hier.
Behandlungen
Krankheiten
Für wen geeignet? | Frauen u. Männer mit androgenetischer Alopezie / hereditärer Alopezie / Hypotrichose, diffuser Alopezie oder narbiger Alopezie |
Welcher Arzt? | Chirurgische Fachärzte mit spezieller Zusatzausbildung für Haartransplantationen und langjähriger Erfahrung auf diesem Gebiet |
Techniken | FUT und FUE |
Narkose | lokale Betäubung |
Schmerzen | gering bis mäßig |
Behandlungsdauer | je nach Umfang, 2 - 8 Stunden |
Kosten | je nach Umfang zwischen 2.000 und 8.000 Euro |
Als Haartransplantation bezeichnet man die Verpflanzung von Kopf- oder Körperhaaren bei Patienten mit starkem, irreversiblem Haarausfall. In der Regel werden die Follikel (Haarwurzeln) aus dem Haarkranz am Hinterkopf entnommen, aber auch Bart-, Brust-, Waden- oder andere Haare können, je nach Beschaffenheit, infrage kommen. Diese werden dann in kahle oder ausgedünnte Bereiche transplantiert.
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Volles Haar gilt seit jeher als Zeichen der Jugend, Gesundheit und Vitalität. Für viele Menschen ist es daher psychisch sehr belastend, wenn die Haare mit zunehmendem Alter weniger werden. Auf der Suche nach einem Heilmittel stehen Betroffene vor einer riesigen Auswahl an Produkten, die schnelle Hilfe gegen Haarausfall versprechen. Wissenschaftlich belegt sind die wenigsten - und auch erprobte Wirkstoffe müssen zur erfolgreichen Behandlung meist ein Leben lang angewandt werden.
Mithilfe einer Haartransplantation lassen sich bei vielen Patienten auch ohne langjährige Behandlung überzeugende Ergebnisse erzielen. Die Transplantation von Eigenhaar ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem gesunde Haare an die kahlen Stellen verpflanzt werden. Durch präzise Planung der Umverteilung kann der Arzt Kahlbereiche flächig abdecken, sodass diese im Nachhinein nicht mehr sichtbar sind. Eine Haartransplantation eignet sich allerdings nicht für jeden Patienten. Wie zufriedenstellend das Ergebnis ausfällt, hängt unter anderem vom Umfang des Haarausfalls und von der Beschaffenheit der Resthaare ab.
Im Folgenden informieren wir Sie über die wichtigsten Aspekte zum Thema „Haartransplantation”.
In den meisten Fällen ist der Haarverlust genetisch bedingt. Dabei reagiert ein Teil der Haarwurzeln ab einem bestimmten Alter überempfindlich auf das Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Dies führt zu einem Schrumpfen der betroffenen Haarfollikel und infolgedessen zum Haarausfall. Haare können außerdem durch die Einnahme bestimmter Medikamente, bestimmte Infektionskrankheiten, Stoffwechselerkrankungen, Nährstoffmangel, Hormonumstellungen (z. B. nach einer Geburt oder durch die Wechseljahre) oder anhaltende Zugwirkung auf die Haarwurzeln ausfallen. Bei Kreisrundem Haarausfall sind sich Experten über die genaue Ursache bis heute unsicher. Vermutet wird eine Autoimmunreaktion, bei der die Haarwurzeln vom Immunsystem angegriffen werden, sodass die Haare ausfallen.
Die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern und Frauen ist der sogenannte androgenetische Haarausfall (androgenetische Alopezie). Für Personen mit dieser Form des Haarausfalls stellt eine Haartransplantation meist eine gute Lösung dar. Beim androgenetischen Haarausfall reagiert ein Teil der Haarwurzeln überempfindlich auf das Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Dadurch kommt es zu einer Verkürzung der Wachstumsphase und Schrumpfung der betroffenen Haarfollikel. Da jedoch nur ein Teil der Haarwurzeln diese Androgensensibilität entwickelt, können aus den übrigen Bereichen gesunde Haare entnommen und an die kahlen Stellen verpflanzt werden. Wann die androgenetische Alopezie auftritt und welche Form sie annimmt (Geheimratsecken, diffuser Haarverlust, Halbglatze) hängt von der genetischen Veranlagung des Patienten ab.
Bei anderen Formen des Haarausfalls ist eine Haartransplantation nicht immer Erfolg versprechend. Ist der Haarverlust beispielsweise hormonell oder durch bestimmte Krankheiten bedingt, könnten unter Umständen auch die verpflanzten Haare ausfallen.
Für eine erfolgreiche Behandlung sollte der Haarausfall weitgehend zum Stillstand gebracht worden sein (z.B. auch medikamentös), und es müssen ausreichend gesunde Haare für die Transplantation zur Verfügung stehen. Wichtig ist deshalb die genaue Abklärung der Ursache(n) des Haarausfalls.
Laut den Leitlinien des Verbands Deutscher Haarchirurgen e.V. (VDHC) eignen sich folgende Arten des Haarausfalls für eine Haartransplantation:
Die Haartransplantation eignet sich grundsätzlich für jeden Patienten, bei dem eine ausreichende Anzahl an gesunden Spenderhaaren vorhanden ist. Die Spenderhaare sollten relativ dick und kräftig sein, damit ein optisch zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann.
Bei der Transplantation werden die verbliebenen Haare umverteilt. Für Patienten mit sehr wenig Resthaar oder sehr dünnem Haar kommt dieses Verfahren daher nur bedingt infrage. Je nach Beschaffenheit des Körperhaars können in solchen Fällen aber bspw. auch Wimpern, Bart-, Rücken-, Brust- oder Barthaare transplantiert werden.
Mit dem Haar-Rechner können Sie überprüfen, ob Sie für eine Haartransplantation geeignet sind. Darüber hinaus erhalten Sie direkte Informationen zur Behandlung. Der kostenlose Rechner zur Planung einer Haartransplantation wurde uns vom Haarzentrum in München AEZ Hair zur Verfügung gestellt:
Gemäß den Leitlinien deutscher Expertenverbände sollten Haartransplantationen nur von Ärzten mit entsprechender Qualifikation durchgeführt werden.
Der behandelnde Mediziner sollte die Facharztanerkennung in einem operativen Fach (allgemeine Chirurgie, plastische Chirurgie, Dermatologie, Neurochirurgie, MKG, HNO oder Gynäkologie) besitzen und eine spezielle Zusatzausbildung im Bereich der Haartransplantation absolviert haben. Darüber hinaus gelten die gleichen strengen Richtlinien wie bei jedem anderen Facharzt, der chirurgische Eingriffe durchführt.
Ein wichtiges Kriterium für den Patienten ist außerdem die nachweisbare Erfahrung mit Haartransplantationen. Der behandelnde Arzt muss nicht nur über umfassendes Fachwissen zum Thema Haarausfall verfügen, sondern sollte im Idealfall regelmäßig Haartransplantationen durchführen.
Zusätzlich zur fachlichen Kompetenz sollte auch das Zwischenmenschliche stimmen. Der behandelnde Arzt sollte seinem Patienten auf Augenhöhe begegnen, ihn und seine Vorstellungen ernst nehmen und keineswegs in eine bestimmte Richtung drängen. Einen verantwortungsvollen Arzt erkennen Patienten an einer unverbindlichen Erstberatung, der ganzheitlichen Erhebung der Krankheitsgeschichte sowie der umfangreichen Untersuchung, um der Ursache für den Haarausfall auf den Grund zu gehen. Weiterhin wird er versuchen, die Wünsche seines Patienten umzusetzen, und ihm Anwendungs- und Kombinationsmöglichkeiten aber auch die Grenzen der verfügbaren Therapieansätze darlegen.
Für die Entnahme der Transplantate kommen grundsätzlich 2 Methoden infrage, die FUT-Technik (Follicular Unit Transplantation) und die FUE-Technik (Follicular Unit Extraction). Welche zum Einsatz kommt, hängt vom jeweiligen Patienten ab.
Bei der FUT-Methode entnimmt der Arzt mithilfe eines Skalpells die gesunden Haarwurzeln auf einem kompletten Hautstreifen. Hierbei ist es wichtig, einen Bereich zu wählen, der nicht vom Haarausfall betroffenen ist, dies trifft in der Regel auf den Hinterkopf zu. Anschließend werden von dem entnommenen Hautstreifen winzige Haarwurzelgrüppchen herausgeschnitten und für die Verpflanzung präpariert. An der Schnittstelle bleibt eine Narbe zurück, die mit den umliegenden Haaren überdeckt werden kann. Diese Methode der Entnahme eignet sich deshalb eher für Langhaarträger.
Abb.: Schematische Darstellung einer Haartransplantation mittels FUT-Technik
Bei der FUE-Methode erfolgt die Entnahme direkt in Form von einzelnen Haarwurzeln. Hierzu werden feine Hohlnadeln oder Hohlbohrer verwendet. Diese so gewonnenen „Grafts” umfassen bis zu 5 Haare und können ohne weitere Unterteilung verpflanzt werden. Wesentlicher Vorteil gegenüber der FUT-Methode ist, dass am Hinterkopf keine sichtbare Narbe zurückbleibt. Allerdings müssen die Haare im Entnahmegebiet zur Gewinnung der Transplantate auf wenige Millimeter gekürzt werden. Deshalb eignet sich diese Variante eher für Kurzhaarträger.
Abb.: Schematische Darstellung einer Haartransplantation mittels FUE-Technik
Die Saphir-FUE Haartransplantation stellt eine innovative Weiterentwicklung der herkömmlichen FUE-Technik dar. Bei diesem Verfahren kommen spezielle Saphir-Klingen zum Einsatz, die aufgrund ihrer Härte und Schärfe filigranere Schnitte ermöglichen. Dies führt zu einer besonders präzisen Implantation der Haarfollikel und minimiert Schäden an benachbarten Haarwurzeln. Die Saphir-Klingen sorgen nicht nur für eine geringere Verletzungsrate der umliegenden Gewebe, sondern ermöglichen auch eine höhere Haardichte und eine natürliche Haarlinie. Dank der schonenden Behandlung verläuft die Heilungsphase schneller, sodass die Kopfhaut weniger angegriffen wird und Rötungen in der Regel schneller abklingen.
Die i-FUE, oder „Intermittent Follicular Unit Extraction“, stellt eine fortschrittliche Variante der traditionellen FUE-Methode dar. Bei dieser Technik wird eine reduzierte Verweildauer der Grafts außerhalb der Kopfhaut angestrebt, indem die Entnahme intermittierend - also mit Unterbrechungen - erfolgt. Der Haarspezialist gewinnt dabei jeweils nur eine begrenzte Anzahl an Grafts und implantiert diese sofort, was Schäden durch lange Lagerzeiten minimiert. Diese Methode ist nicht nur schonend, sondern auch individuell anpassbar, sodass sie optimal auf die speziellen Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt werden kann. Ein wesentlicher Vorteil ist die erhöhte Anwuchsrate der Transplantate sowie die Vitalität der Haarfollikel, was zu besseren Ergebnissen führt. Darüber hinaus sorgt die i-FUE-Technik für eine geringere Kopfhautrötung nach dem Eingriff.
Vor der Haartransplantation informiert der behandelnde Arzt eingehend über Chancen und Risiken des Eingriffs. Er sollte den Patienten dabei insbesondere vor unrealistischen Erwartungen warnen. Im Rahmen des Vorgesprächs erkundigt sich der Arzt auch nach möglichen Vorerkrankungen, die die Operationstauglichkeit einschränken könnten. Das betrifft beispielsweise Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung oder einer Neigung zu überschießender Narbenbildung.
Das Entnahmegebiet und die zukünftige Haarlinie werden vom Chirurgen exakt geplant, damit ein natürlich wirkendes Ergebnis gewährleistet ist. Bis zum Tag der Operation sollte der Patient die Haare möglichst lang wachsen lassen. So können die behandelten Stellen nach dem Eingriff mit den umliegenden Haaren überdeckt werden, bis das volle Haarwachstum einsetzt.
Vor der Haartransplantation kann es erforderlich sein, bestimmte Medikamente (z. B. Blutverdünner oder blutverdünnende Schmerzmittel wie Aspirin) vorübergehend abzusetzen. Hierzu wird der Patient vom behandelnden Arzt eingehend aufgeklärt.
Auf Rauchen und den Genuss von Alkohol sollte vor dem Eingriff verzichtet werden. Patienten sollten außerdem ihren Kopf vor dem Eingriff noch einmal sorgfältig waschen, da dies direkt im Anschluss an die Transplantation kontraindiziert ist.
Am OP-Tag empfiehlt sich der Gebrauch von lockerer Kleidung mit Knöpfen oder Reißverschluss, die nicht über den Kopf ausgezogen werden muss. Ein reichhaltiges Frühstück und eine gute Flüssigkeitsversorgung halten den Kreislauf während des Eingriffs in Schwung.
Die Haartransplantation wird in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Eine Vollnarkose ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.
Abhängig von der OP-Technik wird der Entnahmebereich rasiert. Anschließend entnimmt der Arzt nun entweder den Hautstreifen mit Spenderhaar (FUT) oder die einzelnen Haarwurzelgrüppchen (FUE). Bei der Entnahme kommen spezielle Instrumente zum Einsatz, die die Haarwurzeln zunächst lockern und anschließend vorsichtig herauszupfen. Dabei entstehen winzige Narben, die im Nachhinein mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Erfolgt die Transplantation per FUT-Technik über einen Spenderhaarstreifen, so wird die Wunde anschließend vernäht. Die Gewinnung der Haarwurzelgruppen aus dem Hautstreifen erfolgt mithilfe von Lupen und Mikroskopen.
Damit die empfindlichen Transplantate nicht austrocknen oder mechanische Schäden davontragen, werden sie bis zum erneuten Einsetzen in einer speziellen Nährlösung zwischengelagert. Der Chirurg legt nun im Empfängergebiet feine Öffnungen für die Transplantate an. Diese positioniert er in unregelmäßigen Abständen, um später ein möglichst natürliches, „zufälliges" Haarmuster zu erzeugen. Im letzten Arbeitsschritt werden die präparierten Spenderhaare in die Löcher eingesetzt.
Die Gesamtdauer des Eingriffs variiert je nach Anzahl der Transplantate zwischen 2 und 8 Stunden. Je nach Größe der zu behandelnden Stelle können mehrere Sitzungen erforderlich sein, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht ist. Pro Sitzung werden bis zu 4.000 Grafts verpflanzt, in Einzelfällen sogar mehr. Je nachdem, wie viele Haarfollikel insgesamt umgesetzt werden sollen, ist es sinnvoll, die Behandlung auf 2-3 Sitzungen aufzuteilen, um dem Spendeareal eine Regenerationszeit einzuräumen.
Abb.: Schematische Darstellung des Ablaufs einer Haartransplantation mittels FUE-Technik
Nach der Haartransplantation ist der Patient sofort gesellschaftsfähig. Je nach individuellem Empfinden und Ausmaß der Behandlung muss er allerdings eine Erholungsphase von etwa 2-3 Tagen einplanen. Erst nach Ablauf dieser Zeitspanne kann die Transplantationsstelle auch wieder mit einem milden Shampoo (z.B. Babyshampoo) gewaschen werden. Die Arbeit sollte je nach ausgeübter Tätigkeit 5-7 Tage pausiert werden.
Nach der Transplantation kann es zu Schwellungen und leichten Schmerzen kommen, die jedoch in der Regel schnell nachlassen. Außerdem bilden sich gegebenenfalls leichte Verkrustungen. Diese fallen im Laufe der ersten Wochen mit der Haarwäsche, die unbedingt sanft erfolgen sollte, ab. Leichte Rötungen können bei Bedarf mit Abdeckcremes kaschiert werden.
Patienten, die regelmäßig Sport treiben, sollten diesen während der ersten Woche aussetzen, damit der Körper sich voll und ganz auf die Regeneration der Verletzungen konzentrieren kann. Danach kann ein langsamer Wiedereinstieg erfolgen und die Belastungsintensität gesteigert werden. Nach etwa 2 Wochen kann der sportlichen Betätigung wie gewohnt nachgegangen werden.
Auf Besuche in Sauna, Solarium und Schwimmbad sollte für 2 Wochen verzichtet werden.
Bäder im Meerwasser sind nach etwa 4 Wochen kein Problem, bei Chlorwasser sollten Patienten noch etwas länger warten, je nach Verlauf der Wundheilung.
Auch UV-Strahlung kann die traumatisierten Haarwurzeln negativ beeinflussen. Patienten sollten sich deshalb während der ersten Wochen im Schatten aufhalten oder eine Kopfbedeckung (z. B. ein Käppi) tragen, wenn sie sich in der Sonne aufhalten.
Die Haarfollikel sind nach der Transplantation geschwächt, sodass die verpflanzten Haare zunächst direkt wieder ausfallen können. Erst nach etwa 3 bis 12 Monaten beginnen die neuen Haare dauerhaft zu wachsen. Sind diese ohne Komplikationen nachgewachsen, so können sie ganz normal behandelt und frisiert werden. Wie schnell die Haare im individuellen Fall nachwachsen, ist von Patient zu Patient unterschiedlich.
Bei der Entnahme eines Hautstreifens mit FUT-Technik werden frühestens nach 2 Wochen die Fäden gezogen. Verwendet der Chirurg zum Vernähen der Wunde selbstauflösendes Nahtmaterial, so fällt dies gemeinsam mit den Krusten im Laufe der folgenden Wochen ab.
Erste Ergebnisse einer Eigenhaartransplantation zeigen sich bereits kurz nach dem Eingriff, bis zum endgültigen Resultat dauert es jedoch bis zu 12 Monate. Dann kann abschließend beurteilt werden, ob die verpflanzten Haarwurzeln angewachsen sind. Eine Garantie gibt es dafür nicht, die Anwachsrate ist mit 80-95% jedoch sehr hoch.
Komplikationen wie Entzündungen oder Narbenbildung im Bereich der Kopfhaut sind – bis auf die Narbe durch die Streifenentnahme bei der FUT-Methode – selten. Wundheilungsstörungen kommen dank innovativer Technik und hohen Hygienestandards nur äußerst selten vor. Da es sich bei den Transplantaten um körpereigenes Material handelt, sind Abstoßungsreaktionen nicht zu erwarten. Selten kann es zu Unverträglichkeiten auf die Betäubung kommen.
Die Haartransplantation ist grundsätzlich ein komplikationsarmer Eingriff mit guten Erfolgsaussichten. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist die sorgfältige Planung und Vorbereitung durch einen erfahrenen Chirurgen, aber auch die gewissenhafte Vor- und Nachsorge vonseiten des Patienten.
Die Kosten für eine Haartransplantation richten sich nach der Anzahl der verpflanzten Spenderhaare. Pro Haarwurzelgrüppchen muss der Patient mit Kosten von etwa 1 - 3 Euro rechnen. Insgesamt kostet der Eingriff damit je nach Umfang zwischen 2.000 und 8.000 Euro.
Einige Kliniken bieten online einen Haar-Konfigurator mit integriertem Kostenrechner an. So können Betroffene vorab überprüfen, wie hoch der Preis einer Haartransplantation in ihrem Fall ausfallen würde. Sie können außerdem mehrere Kliniken und damit das Preis-Leistungs-Verhältnis vergleichen.
Die Kosten für die Haartransplantation werden im Normalfall nicht von der Krankenkasse übernommen. Haarausfall gilt nicht als Krankheit und stellt für den Betroffenen keine gesundheitliche Beeinträchtigung dar. Gelegentlich machen die Krankenkassen in begründeten Fällen eine Ausnahme, etwa bei Unfallfolgen oder schwerer psychischer Belastung.
Haartransplantation - Kosten auf einen Blick
ca. 2.000 - 8.000 EURHaartransplantation
Es gibt zahlreiche Ansätze zur Behandlung von Haarausfall. Welcher der richtige ist, hängt immer vom jeweiligen Patienten ab.
Genetisch bedingter Haarverlust lässt sich in der Regel mit einer Haartransplantation gut versorgen. Weiterhin ist eine alternative oder ergänzende medikamentöse Therapie durch Finasterid und / oder Minoxidil sowie Antiandrogene möglich.
Finasterid blockiert jenes Enzym, welches das männliche Sexualhormon Testosteron in Dihydrotestosteron umwandelt, auf welches ein Teil der Haarwurzeln bei Männern mit androgenetischem Haarausfall empfindlich reagiert. Auf diese Weise kann Finasterid ein Voranschreiten des Haarverlusts verhindern. In manchen Fällen verdichten sich die Haare auch wieder. Der Nachteil: Das Präparat muss in Tablettenform dauerhaft eingenommen werden und der Effekt wird erst nach 3-6 Monaten deutlich. Sobald es abgesetzt wird, geht die Wirkung verloren und die Haare fallen wieder aus. Für Frauen im gebärfähigen Alter ist Finasterid als Mittel gegen Haarausfall nicht geeignet, da im Falle einer Schwangerschaft eine Schädigung des Fötus nicht ausgeschlossen werden kann.
Minoxidil wird als Tinktur zur äußerlichen Anwendung gegen erblich bedingten Haarausfall angewandt. Es eignet sich sowohl für Frauen als auch für Männer. Die genaue Wirkweise ist unbekannt, jedoch wird vermutet, dass durch das Präparat eine Mehrdurchblutung der Kopfhaut bewirkt wird, die ein verstärktes Haarwachstum zur Folge hat. Während Schwangerschaft und Stillzeit ist von einer Behandlung mit Minoxidil abzusehen. Wie bei Finasterid besteht auch hier der Nachteil, dass der androgenetische Haarausfall mit dem Absetzen des Präparats meist weiter voranschreitet.
Antiandrogene besetzen die Andockstellen (Rezeptoren) von Dihydrotestosteron und / oder hemmen die Entstehung von DTH in den Zellen. Sie werden zur Therapie von genetisch bedingtem Haarausfall bei Frauen eingesetzt. Bis zum Eintritt der Wechseljahre werden sie in Kombination mit Östrogenen als Verhütungsmittel eingenommen, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Würden Antiandrogene während einer Schwangerschaft eingenommen, könnte dies bei einem männlichen Fötus die Genitalentwicklung stören. Auch für Männer ist die Haarausfall-Behandlung mit Antiandrogenen nicht geeignet; es bestünde die Gefahr einer Gynäkomastie (Verweiblichung durch Wachstum der männlichen Brust). Frauen, die bereits in den Wechseljahren sind oder diese hinter sich haben, können Antiandrogene auch allein, ohne die Kombination mit Östrogenen, einnehmen.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) entsteht, so vermuten Experten, durch eine Autoimmunreaktion, die eine Entzündung zur Folge hat, welche das Haarwachstum stört und zum Haarverlust führt. Die Behandlung erfolgt meist in Form von Kortisoncremes oder -lösungen, seltener auch als Spritze oder Tabletten. Wir bei allen medikamentösen Haarausfall-Therapien gilt jedoch auch hier: Sobald das Präparat abgesetzt wird, fallen die Haare wieder aus. Kortison kann außerdem zu zahlreichen Nebenwirkungen wie allergischen Reaktionen, Beeinträchtigungen des Immunsystems (erhöhte Infektanfälligkeit, Wundheilungsstörungen, etc.), Gewichtszunahme oder Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödemen) führen. Eine Haartransplantation ist bei Kreisrundem Haarausfall jedoch nicht angebracht, da es nach einigen Monaten oft zu einer Spontanheilung kommt und die Haare von allein nachwachsen.
Diffuser Haarausfall tritt häufig als Folge der Einnahme bestimmter Medikamente auf. Dazu gehören zum Beispiel Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte (Lipidsenker), Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika) oder Krebs (Zytostatika). Sobald die Therapie abgeschlossen ist, wachsen die Haare wieder nach. Alternativ kann die Dosis des Medikaments (sofern möglich) reduziert oder auf ein anderes Präparat zurückgegriffen werden. Diffuser Haarausfall kann jedoch auch durch Infektionen, Erkrankungen innerer Organe (zum Beispiel Schilddrüse) oder Nährstoffmangel (zum Beispiel Eiweiß oder Eisen) bedingt sein. Sobald diese Ursachen beseitigt wurden, wachsen die Haare häufig wieder nach. Sollte dies nicht geschehen, kann (vor allem bei Frauen) diffuser Haarausfall auch genetisch bedingt sein. Hier kann eine Microhaarpigmentierung (Kopfhautpigmentierung) für eine optische Verdichtung des Haarschopfes sorgen.
Eine Microhaarpigmentierung kommt weiterhin häufig ergänzend zu einer Haartransplantation zum Einsatz. Außerdem können mit den feinen Farbpigmenten Narben, auf denen keine Haare mehr wachsen (und auch nicht verpflanzt werden können), kaschiert werden. Bei Patienten mit Vollglatze, für die eine Haartransplantation aufgrund des Mangels an Spenderhaaren nicht infrage kommt, kann mit einer Kopfhautpigmentierung die optische Illusion eines vollen, kurzgeschorenen Haarschopfes erzeugt werden.
Ebenso wichtig wie die Therapie des Haarausfalls ist der Erhalt des noch vorhandenen Haares. Viele Patienten glauben, sie bräuchten eine Haartransplantation, obwohl das gar nicht der Fall ist.
In solchen Fällen kann eine Vitalisierung der Kopfhaut (zum Beispiel durch PRP, Meso- oder Quellgastherapie) die Haarwurzeln aus der Schlaf- in die Wachstumsphase befördern und so dabei helfen, das Haarkleid zu verdichten.
PRP ist die Kurzform von „platelet rich plasma“ (plättchenreiches Blutplasma). Für die Behandlung wird dem Patienten etwas Blut entnommen. Durch Zentrifugierung wird daraus das thrombozytenreiche Blutplasma gewonnen, welches anschließend mit feinen Nadeln in die Kopfhaut injiziert wird. Die enthaltenen Thrombozyten sind reich an körpereigenen Wachstumsfaktoren. Diese wirken regenerativ auf das umliegende Gewebe, locken „gute Zellen“ wie Leukozyten, Fibroblasten und mesenchymale Stammzellen an und begünstigen deren Vermehrung. Durch die positiven Effekte, die diese auf die Kopfhaut haben, kann die Haardichte durch die Eigenbluttherapie um 10-15% erhöht und ein akuter Schub im Haarausfall gestoppt werden.
Bei der Mesotherapie bzw. Mesohair wird ein Cocktail aus hoch konzentrierten Wachstumsfaktoren, Antioxidantien, Vitaminen und Spurenelementen in die Kopfhaut injiziert. Dieser wird genau auf die Beschwerden sowie den Haut- und Haartyp des jeweiligen Patienten abgestimmt. Die Wirkungsweise ähnelt der der PRP-Behandlung, es handelt sich bei der Mesotherapie allerdings nicht um körpereigene Wirkstoffe. Da kein Blut abgenommen werden muss, eignet sich diese Variante vor allem für Patienten mit Nadelphobie.
Als Quellgastherapie bzw. Carboxy-Therapie wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem mit feinen Nadeln medizinisches CO² in die Kopfhaut injiziert wird. Dieses erzeugt dort ein Sauerstoffdefizit, welches der Körper umgehend ausgleichen möchte. Dazu erweitert er die Blutgefäße, um mehr sauerstoffreiches Blut in den entsprechenden Bereich zu leiten. Die Mehrdurchblutung der Kopfhaut stimuliert die Haarwurzeln und hemmt den Haarausfall.
Sowohl die Eigenblutbehandlung mit PRP als auch Mesohair und Quellgastherapie eignen sich hervorragend als Ergänzung zu einer Haartransplantation. Die Anwuchsrate kann dadurch signifikant verbessert werden.
Ein Haarausfall, der noch nicht zum Stillstand gekommen ist, kann durch die Transplantation nicht aufgehalten werden. Im Rahmen der Transplantation wird lediglich eine Umverteilung derjenigen Haare vorgenommen, die vom Haarausfall nicht betroffen sind. Aus diesem Grund sollte eine Haartransplantation immer erst durchgeführt werden, wenn der Haarausfall nicht mehr weiter fortschreitet.
Haarverpflanzungen sollten nur von Ärzten mit einem chirurgischen Fachgebiet und entsprechender Zusatzqualifikation durchgeführt werden. Außerdem benötigt der behandelnde Arzt viel Erfahrung und Routine im Umgang mit der Behandlung. Er sollte sie bereits seit Jahren regelmäßig durchführen und sich stetig weiterbilden.
Bei Eigenhaartransplantationen gibt es aus medizinischer Sicht keine Altersgrenze. Da eine Vollnarkose in der Regel nicht nötig ist, ist der Eingriff auch für ältere Patienten geeignet. Bei sehr jungen Patienten mit Haarausfall ist die Ursachenforschung besonders wichtig. Hier findet eine Haartransplantation nur Anwendung, wenn der Haarverlust unfallbedingt oder definitiv nicht behandelbar ist. Letzteres stellt sich meistens erst nach der Pubertät heraus.
Erfahrene Chirurgen verpflanzen pro Sitzung bis zu 1.500 Follikuläre Einheiten, diese entsprechen 4.000-5.000 Grafts. Viele Kliniken bieten auch deutlich umfangreichere Sitzungen mit mehreren Tausend Grafts pro Sitzung an. Hierbei steigt jedoch auch das Komplikationsrisiko. Die Anwuchsrate kann unter Umständen stark sinken.
Aus medizinischer Sicht ist der Patient bereits am Tag nach dem Eingriff wieder gesellschaftsfähig. Es kann jedoch vorübergehend zu sichtbaren Schwellungen im Gesichtsbereich kommen, weshalb gegebenenfalls ein kurzer Urlaub eingeplant werden sollte.
Nach der Transplantation fallen die verpflanzten Haare zunächst wieder aus. Bis neue Haare nachwachsen, vergehen etwa 3 Monate. Der genaue Wachstumsverlauf variiert von Patient zu Patient. Das Endergebnis ist in der Regel nach 12 Monaten sichtbar.
3-4 Tage nach dem Eingriff sind sie bereits für die alltägliche Belastung in Form von sanfter Haarwäsche und vorsichtigem Kämmen geeignet. Die Wundheilung dauert etwa 7-12 Tage. Nach 3-4 Monaten sind die verpflanzten Haarwurzeln so fest verankert, dass auch im Falle einer leichten Verletzung keine nachhaltigen Schäden zu erwarten sind.
Durch den Eingriff werden kleine Verletzungen auf der Kopfhaut gesetzt. Der Körper muss sich im Anschluss auf die Wundheilung konzentrieren. Bei einer sportlichen Betätigung würde er von dieser wichtigen Aufgabe abgelenkt und es könnte sein, dass die Haarwurzeln nicht anwachsen und die transplantierten Haare nicht wachsen. Um die Anwuchsrate zu verbessern, ist es deshalb ratsam, den Sport während der ersten Woche ruhen zu lassen. Im Verlauf der zweiten Woche kann mit geringer Belastung gestartet und diese dann auf das gewohnte Maß erhöht werden.
Die Komplikationsrate bei Haartransplantationen ist gering. Unmittelbar nach dem Eingriff kann es zu vorübergehenden Beschwerden wie etwa Rötungen, Schwellungen oder leichten Schmerzen kommen. Diese klingen normalerweise innerhalb von wenigen Tagen wieder ab. Außerdem besteht wie bei jedem chirurgischen Eingriff das Risiko von Infektionen, Entzündungen oder Narbenbildung im Wundbereich.
Bei einer Haartransplantation besteht immer ein theoretisches Risiko, dass die Haarfollikel nicht anwachsen und absterben. Besonders hoch ist das Risiko, wenn eine sehr große Anzahl an Transplantaten in einer Sitzung verpflanzt wird. Entscheidend für den Behandlungserfolg sind vor allem die Erfahrung und Kompetenz des Chirurgen sowie die sorgfältige Nachsorge durch den Patienten. Generell ist die Anwuchsrate der transplantierten Follikel mit 80-95% aber sehr hoch.
Ein Graft entspricht einem Haarfollikel, welches ein Haar produziert. Eine Follikuläre Einheit ist dagegen eine funktionelle Einheit, die mehrere Haarfollikel enthalten kann. Es gibt Single-Einheiten mit einem Haar, aber auch größere bis hin zu Fünfer-Einheiten (Multieinheiten).
Selbst unter Ärzten gibt es „schwarze Schafe“, die die Unwissenheit der Patienten ausnutzen und ihnen Angebote machen, die nicht aussagekräftig verglichen werden können. In der Regel zahlen Patienten pro Graft. Bekommt ein Patient also ein Angebot, in dem von 1.500 Follikulären Einheiten gesprochen wird (die 4.000-5.000 Grafts entsprechen) und soll aber pro Graft bezahlen, fällt die Rechnung wesentlich höher aus, als vom Patienten erwartet.
Eine Haartransplantation kann in mehreren Sitzungen durchgeführt werden, wenn sich mit einem Eingriff nicht das gewünschte Ergebnis erzielen lässt. Wie viele Sitzungen maximal möglich sind, richtet sich dabei nach der Anzahl verfügbarer Spenderhaare. Abhängig von der verbliebenen Haarmasse des Patienten kann immer nur eine begrenzte Anzahl an Spenderhaaren transplantiert werden. Diese Haare wachsen an der Entnahmestelle nicht wieder nach.
Christopher Chrissostomou
Arzt mit Schwerpunkt Eigenhaartransplantation, Haarbehandlungen & Ästhetische Medizin
Altheimer Eck 10
80331 München
Christopher Chrissostomou
Arzt mit Schwerpunkt Eigenhaartransplantation, Haarbehandlungen & Ästhetische Medizin
Martin-Luther-Platz 6
86150 Augsburg
Christopher Chrissostomou
Arzt mit Schwerpunkt Eigenhaartransplantation, Haarbehandlungen & Ästhetische Medizin
Luisenplatz 1
86150 Wiesbaden
die diese Behandlung anbieten:
Christopher Chrissostomou
Arzt mit Schwerpunkt Eigenhaartransplantation, Haarbehandlungen & Ästhetische Medizin
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