Interviewserie
21Okt

Teil 3: Unterlidstraffung - Wie können Tränensäcke beseitigt werden?

Dritter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie Dr. Holger M. Pult zum Thema "Augenlidstraffung".

Dr. Pult - Plastischer & Ästhetischer Chirurg in Dresden

Infos zum Experten

Dr. med. Holger M. Pult

Plastischer & Ästhetischer Chirurg in Dresden

+49 351 850 783 73


Neben unschönen Schlupflidern, kann der natürliche Reifeprozess der Haut auch Auswirkungen auf den Unterlidbereich haben. In diesem Fall spricht man von so genannten „Tränensäcken”, die einen erschöpften oder müden Gesichtsausdruck vermitteln können. 

Durch eine operative Unterlidstraffung können Tränensäcke jedoch beseitigt werden. Dr. med. Holger M. Pult ist Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie und kann bereits auf langjährige Erfahrung im Bereich der operativen Augenlidkorrekturen zurückblicken. 

Im dritten Teil unserer info Medizin Interviewserie berichtet der Leiter der Praxisklinik Ästhetik in Dresden, was für ihn als Operateur bei einer Unterlidstraffung zu beachten ist. 

Herr Dr. Pult, wie kommt es zur Entstehung von Tränensäcken und wie behandeln Sie diese?

Tränensäcke sind nichts anderes als Fettgewebe, das durch das Erschlaffen des Bindegewebes und des um das Auge liegenden Ringmuskels aus der Augenhöhle hervortritt. Da Fettgewebe Wasser einlagern kann, bestehen bei vielen Patienten von Tag zu Tag unterschiedlich stark ausgeprägte Schwellungen der Unterlider, je nachdem was man tags zuvor gemacht hat oder wie man nachts gelegen ist. Tränensäcke können übrigens genetisch bedingt durchaus auch bereits bei Patienten zwischen 20 und 30 Jahren auftreten.

Bei Patienten, die unter dieser genetisch bedingten Bindegewebsschwäche leiden, wende ich die sogenannte „transkonjunktivale Technik“ an. Dabei werden keine äußeren Schnitte gesetzt, sondern das Auge über die Bindehaut von innen operiert. Grundsätzlich geht es hierbei um die Reduktion und eine Umverteilung des überschüssigen Fettgewebes. Ein geringer Anteil des Fettgewebes wird in der Regel entfernt, den restlichen Teil des Fettgewebes verwende ich, um die dunklen Augenringe, unter denen viele Patienten leiden, auszugleichen. Dafür wird die dünne und dunkel wirkende Haut mit dem Fettgewebe unterfüttert. Dadurch entsteht eine perfekte Ebenmäßigkeit im Bereich des Unterlids – ohne, dass eine äußere Narbe nötig ist. Diese spezielle Operationstechnik eignet sich, wie gesagt, nur für jüngere Patienten, die zwar unter einer genetisch bedingten Bindegewebeschwäche leiden, aber grundsätzlich eine straffe Hautstruktur aufweisen.

Bei altersbedingten Tränensäcken sind oftmals ganze Muskel- und Hautpartien erschlafft, sodass es nötig wird, diese zu stabilisieren. Zusätzlich muss in vielen Fällen die äußere Lidkante fixiert werden, um ein Absinken zu vermeiden. Dabei wird ein feiner Knorpelstreifen unterhalb des Wimpernkranzes an der Knochenhautseite befestigt und die Lidkante so verlässlich und dauerhaft stabilisiert.

Eine Unterlidkorrektur ist also eine deutlich komplexere Operation als eine Oberlidkorrektur. Deshalb führen wir eine Unterlidkorrektur in der Regel in Narkose durch und die Patienten verbleiben eine Nacht bei uns zur Überwachung.

Wirkt sich eine Unterlidkorrektur auch straffend auf die umliegende Gesichtshaut aus?

Eine Unterlidkorrektur wird oftmals mit einem so genannten „Mittelgesichtslift” kombiniert. Dabei wird die Straffung über das Jochbein hinaus nach unten fortgesetzt, wodurch das Gewebe dort angehoben wird. So wird das Unterlid zusätzlich von unten gestützt. Dieser Eingriff kann sich in vielen Fällen positiv auf das gesamte Gesichts auswirken. Gerade im Bereich der Nasolabialfalte bis hin zur Unterkieferlinie lassen sich dadurch deutlich sichtbare Verbesserungen erzielen. Diese Kombination wird sehr häufig durchgeführt, da das mittlere Gesichtsdrittel besonders oft absinkt.

Die Kombination aus Unterlidkorrektur und Mittelgesichtslift hat übrigens keine wesentlichen Auswirkungen auf die Dauer der Operation oder des stationären Aufenthalts, verbessert das Gesamtergebnis jedoch – insbesondere bei älteren Patienten – erheblich.

Bei einer Unterlidkorrektur besteht das Risiko eines so genannten „Triefauges”. Was kann man sich darunter vorstellen? 

Ein Triefauge kann altersbedingt als sogenanntes „seniles Ektropium“ aber auch nach einer Operation durch einen vermehrten Narbenzug entstehen. Dabei kommt es zu einem seitlichen Absinken der Unterlidkante. Wenn diese zusätzlich nach außen kippt, spricht man von einem Triefauge oder medizinisch „Ektropium“. Um dies zu verhindern, sind präzise Markierungen vor einer Operation und ein schonender Umgang mit dem Gewebe während der Operation so ausgesprochen wichtig.

Da eine extrem erschlaffte Muskulatur generell das Risiko des Entstehens eines solches Triefauges erhöht, führen wir in diesen Fällen prophylaktisch eine ergänzende „Kanthopexie“ durch. Hierbei erfolgt ein separates Aufhängen des Unterlidknorpelstreifens. Durch diese ergänzende Fixierung wird ein dauerhaft besonders stabiler Befund erzielt.

Besteht auch die Möglichkeit einer kombinierten Ober- und Unterlidkorrektur?

Dies ist gut möglich und wird sehr häufig gewünscht, vor allem von den über 50-jährigen Patienten. So simuliere ich gerne das Operationsergebnis mit dem Patienten vor dem Spiegel und wir können wunderbar erkennen, ob eine gleichzeitige Korrektur von Ober- und Unterlid sinnvoll erscheint. Da es sich um einen komplexeren Eingriff handelt, wägen wir die Pros und Contras genau gegeneinander ab. Meist entscheiden wir uns für den Simultaneingriff, da dadurch auch nur eine einmalige Ausfallzeit entsteht.

Weitere Teile dieser Serie:

Teil 5: Nach der Lidkorrektur - Was ist nach der Operation zu beachten?

Fünfter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

Teil 4: Vor der Lidkorrektur - Wie findet man den richtigen Arzt?

Vierter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

Teil 3: Unterlidstraffung - Wie können Tränensäcke beseitigt werden?

Dritter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

Teil 2: Oberlidstraffung - Was hilft gegen Schlupflider?

Zweiter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

Teil 1: Müde Augen – Wie entstehen sie und was hilft wirklich dagegen?

Erster Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

Weitere Interviews und Artikel von diesem Experten:

20Nov

Teil 5: Nach der Lidkorrektur - Was ist nach der Operation zu beachten?

Fünfter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

06Nov

Teil 4: Vor der Lidkorrektur - Wie findet man den richtigen Arzt?

Vierter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

21Okt

Teil 3: Unterlidstraffung - Wie können Tränensäcke beseitigt werden?

Dritter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

07Okt

Teil 2: Oberlidstraffung - Was hilft gegen Schlupflider?

Zweiter Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...

22Sep

Teil 1: Müde Augen – Wie entstehen sie und was hilft wirklich dagegen?

Erster Teil der Interviewserie mit dem Dresdner Facharzt für...