Das AMT-Verfahren (Autologe Mikrotransplantationstechnologie) ist eine innovative Behandlungsmethode zur Regeneration von Knorpelschäden, die besonders bei Arthrose und Sportverletzungen zum Einsatz kommt.Arthrose, eine häufige Erkrankung der Gelenke, führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Knorpelschäden bei Sportlern können deren Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen.
Dr. med. Peter Krause ist Facharzt für Orthopädie und spezialisiert auf minimalinvasive Verfahren zur Behandlung von Gelenkerkrankungen. In diesem Interview erläutert er die Vorteile des AMT-Verfahrens und seine Anwendung bei verschiedenen Knorpelschäden.
Das AMT-Verfahren steht für Autologe Mikrotransplantationstechnologie. Dabei werden körpereigene Knorpelzellen entnommen, aufbereitet und in das betroffene Gelenk injiziert. Ziel ist es, geschädigten Knorpel zu regenerieren und gleichzeitig Schmerzen zu lindern. Es ist eine minimalinvasive Methode, die sich besonders gut für Patienten eignet, die noch nicht im Endstadium der Arthrose sind.
Besonders gut geeignet ist das Verfahren für Patienten in den frühen bis mittleren Stadien der Arthrose, also Grad 1 bis 3. In diesen Stadien ist noch genug Knorpel vorhanden, um die Regeneration anzuregen. Bei einem vollständigen Verlust des Knorpels, also im Endstadium, kann das AMT-Verfahren zwar Schmerzen lindern, aber keinen neuen Knorpel aufbauen.
Ja, das AMT-Verfahren eignet sich nicht nur für die Behandlung von Arthrose, sondern auch für Sportverletzungen, bei denen Knorpelschäden aufgetreten sind. Beispielsweise bei Chondropathie, Chondromalazie oder Flake-Frakturen, die häufig bei Sportlern vorkommen. Auch in diesen Fällen kann das Verfahren den geschädigten Knorpel regenerieren und die Gelenkfunktion wiederherstellen, wodurch eine schnelle Rückkehr zur vollen Belastbarkeit möglich ist.
Zunächst entnehmen wir Knorpelzellen aus der Ohrmuschel des Patienten. Diese Zellen werden schonend mit einer Mikrostanze entnommen und anschließend in einer speziellen Lösung aufbereitet. Diese Suspension wird dann in das betroffene Gelenk injiziert. Die gesamte Behandlung dauert in der Regel nur etwa 30 Minuten und erfolgt ambulant und ist nahezu schmerzfrei.
Der große Unterschied ist, dass das AMT-Verfahren nicht nur auf die Linderung von Schmerzen und Entzündungen abzielt, sondern auch aktiv die Regeneration des Knorpels fördert. Bei Hyaluronsäure oder Eigenbluttherapie steht eher die Entzündungshemmung im Vordergrund. Das AMT-Verfahren bietet also eine langfristige Lösung, indem es den geschädigten Knorpel wieder aufbaut.
Die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung tritt oft schon nach wenigen Wochen ein. Der regenerative Effekt des Knorpels braucht etwas länger. Erste Ergebnisse sind nach drei bis sechs Monaten sichtbar, etwa bei einer MRT-Kontrolle. Der komplette Regenerationsprozess kann bis zu einem Jahr dauern.
Da es sich um körpereigene Zellen handelt, sind allergische Reaktionen ausgeschlossen. Es gibt also keine Risiken, die über die einer normalen Injektion hinausgehen, wie etwa Infektionen oder Blutungen. Insgesamt ist das AMT-Verfahren sehr schonend und gut verträglich.
Das Verfahren ist langfristig angelegt, da es den Knorpel aufbaut und so das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt oder sogar stoppt. Viele Patienten profitieren über mehrere Jahre von der Behandlung. In einigen Fällen kann eine zweite Behandlung nach einem Jahr sinnvoll sein, um den Heilungsprozess weiter zu unterstützen.
Nach der Behandlung sollte das betroffene Gelenk etwa zwei Wochen geschont werden. Das bedeutet, keine sportlichen Aktivitäten oder unnötige Belastungen. Eine vollständige Entlastung ist jedoch nicht nötig, und die meisten Patienten können schnell wieder ihren normalen Alltag aufnehmen.
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