Was hilft gegen Erkältung
08Nov

Erkältung vorbeugen: Was hilft?

Im Internet kursieren zahlreiche Maßnahmen gegen Erkältungen - doch zu den wenigsten gibt es ausreichend Studien und Daten. Was hilft wirklich?

Erkältung vorbeugen was hilft

Welche Maßnahmen helfen wirklich gegen eine Erkältung?

Mit dem Herbstwetter kommt meist auch die erste Erkältungs- und Grippewelle. Gegen manche Grippeviren kann man sich heutzutage impfen lassen. Doch gegen eine Erkältung hilft diese nicht. Daher lassen sich viele Diskussionen darüber finden, welche verschiedenen Maßnahmen tatsächlich eine Wirkung gegen den lästigen Schnupfen, Halsschmerzen und Husten haben. Problematisch ist allerdings, dass oftmals nicht genügend Daten vorhanden sind, die den Nutzen einer bestimmten Maßnahme tatsächlich belegen. In einem aktuellen Artikel der Ärzte Zeitung online lässt sich nun ein guter Überblick über evidenzbasierte Maßnahmen gegen eine Erkältung finden. Wir haben diese im Folgenden für Sie übersichtlich zusammengefasst.

1. Hände waschen

Zwar liest man es immer wieder, aber man kann es nicht oft genug wiederholen: Wer sich regelmäßig die Hände wäscht, kann das Ansteckungsrisiko deutlich senken. Mehrmals tägliches Händewaschen schützt nicht nur einen selbst, sondern sorgt auch dafür, dass sich Viren und Bakterien nicht in der Umgebung ausbreiten und weitere Personen anstecken. Wie die Ärztezeitung erwähnt, können nach dem Kontakt mit infektiösem Sekret noch bis zu zwei Tage später Virusmaterial an den Fingerspitzen nachgewiesen werden. Übrigens: Normale Handseifen sind genauso wirkungsvoll im Kampf gegen Erkältungsviren wie ethanolhaltige Handwaschmittel.

2. Regelmäßiger und ausreichender Schlaf

Wichtiger Faktor für ein starkes Immunsystem ist u.a. regelmäßiger und ausreichender Schlaf. Optimal sind sechs bis neun Stunden täglich. Interessant ist, dass sich sowohl zu wenig als auch zu viel Schlaf negativ auf das Immunsystem und die Gesundheit auswirken kann.

3. Bewegung tut gut: Regelmäßiges Training an der frischen Luft

Neben einem gesunden Schlaf hilft auch Bewegung an der frischen Luft, um das Immunsystem zu stärken. Allerdings ist für eine tatsächlich messbare Wirkung die Regelmäßigkeit des Trainings entscheidend. In einer großangelegten Studie mit mehr als 1000 Teilnehmern konnte beobachtet werden, dass Personen, die regelmäßig an fünf Tagen pro Woche im Freien sportlich aktiv waren, an nur halb so vielen Tagen an einer Erkältung litten, wie weniger aktive Personen. Vereinzelte intensive Trainingseinheiten dagegen verhalfen in der Studie nicht zu einem Immunsystem stärkenden Effekt.

4. Wechselduschen oder Sauna: Beides stärkt das Immunsystem

Wer regelmäßig in die Sauna geht oder sich nach dem Duschen kurz kalt abbraust, stärkt ebenfalls sein Immunsystem. Regelmäßige Wechselduschen führen dazu, dass sich die Anzahl sowie Aktivität peripherer zytotoxischer T-Lymphozyten und natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) erhöht. Ähnlich verhält es sich mit regelmäßigen Saunagängen: Der Wechsel zwischen Heiß und Kalt aktiviert Anpassungsprozesse des neuroendokrinen Systems und des Immunsystems. Dies führt wiederum dazu, dass sich die Stresstoleranz verbessert und die Krankheitsabwehr gesteigert wird.

5. Extra Vitamine und Spurenelemente

  • Zink: Wie sich in Studien zeigen ließ, hemmt Zink die Synthese bestimmter entzündlich wirkender Zytokine. Wird Zink 24 Stunden nach Auftritt erster Erkältungssymptome eingenommen, kann die Erkrankungsdauer wohl verringert werden. Ob allerdings eine Erkältung weniger stark ausfällt, wenn regelmäßig Zink eingenommen wird, ist aufgrund einer zu geringen Datenlage bislang nicht belegt (mind. 75 mg pro Tag über fünf Monate).
  • Vitamin C: Personen, die mit einer hohen physischen/körperlichen oder psychischen Belastung zu kämpfen haben, können offenbar von einer regelmäßigen Einnahme an Vitamin C profitieren. Wer täglich mehr als 200 mg pro Tag Vitamin C zu sich nimmt, der scheint einen erhöhten Schutz vor Erkältungskrankheiten zu besitzen. Jedoch: Bei ansonsten gesunden Personen scheint keine Wirkung der Vitamin-C-Einnahme aufzutreten. Bei sehr hoher Dosierung scheint sich allerdings die Krankheitsdauer verkürzt zu haben, sofern mehr als 1 g pro Tag eingenommen wurde. Diese hohe Dosierung ist jedoch aufgrund eventueller Nebenwirkungen kritisch zu beurteilen.
  • Vitamin D: Eine eindeutige Beweislage lässt sich zu der Wirkung des Vitamin D in Bezug auf Erkältungskrankheiten nicht finden. Vitamin D ist zwar für das Immunsystem sehr wichtig, doch ob eine zusätzliche Einnahme von Vitamin-D-Tabletten tatsächlich einem Erkältungsinfekt vorbeugen kann, ist nicht eindeutig gesichert. Dies gilt auch für sehr hohe Dosierungen.
  • Knoblauch: In bislang wenigen Studien konnte bei einer mehrmonatigen prophylaktischen Einnahme eines Knoblauchpräparates eine Stärkung des Immunsystems festgestellt werden. So verringerte sich nicht nur das Ansteckungsrisiko sondern auch die Dauer der Symptome. Daneben konnte im Blut der Probanden eine höhere Proliferation und Aktivität der Gamma-delta-T-Zellen und NK-Zellen festgestellt werden.

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Die Quelle und Links zu den einzelnen Studien finden Sie hier: aerztezeitung.de